Im Herbst 1017 hat das Gymnasium Nordhorn zum wiederholten Male am Informatik-Wettbewerb "Biber" teilgenommen. Die Teilnehmerzahl war in den letzten Jahren stetig gestiegen. Da der ITG-Unterricht der Klassen 5 wegen der Abordnungen zu den Grundschulen nicht erteilt werden kann, sind wir in dieser Runde deutlich zurückgefallen.

Um so erfreulicher waren die Ergebnisse, die jetzt bekannt wurden: es gab 2 erste Plätze, 5 zweite Plätze und etliche dritte Plätze. Die Teilnehmerzahl sank zwar von etwa 250 auf 83, aber das Leistungsvermögen unserer Schüler ist erfreulich gestiegen. In der nächsten Runde sind wir wieder dabei - vielleicht ja wieder in alter Stärke?

Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde; für einen zweiten Platz gab es als Anerkennung einen Kugelschreiber. Die beiden estplatzierten erhielten einen USB-Stick mit dem Biber-Logo.

  • bild01bild01

1. Preis: Jouhdi Alkado und Fynn Eggers im Team (Q34)
2. Preis: Eyüp Keskin und Eric Lensker im Team (Q12); Tobias Gernandt als Einzelteilnehmer (Klasse 7D). Außerdem ist die Klasse 5E zu sehen.

 

Georg Schöffel

Der Aufenthalt im Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen, in dem die verschiedenen Workshops der 15. Schülerakademie vom 09. – 13. Oktober 2017 angeboten wurden, begann mit einer kurzen Begrüßungsrede. Im direkten Anschluss haben wir uns zum ersten Mal in den jeweiligen Workshops zusammengefunden, uns kennengelernt und dabei haben vor allem die, die den Workshop „Rhetorik und Kommunikation“ besucht haben, schon viel gelernt. Ein sicherer Stand, freie Hände und Blickkontakt waren dann die Kriterien der zweiten Vorstellungsrunde. Doch auch in den anderen Workshops wurde schon fleißig an den unterschiedlichsten Projekten gearbeitet. Von einem „Smart Garden“, der mit dem Smartphone bedient werden kann bis zu den Debatten über Recht und Strafe, die Workshops boten eine vielseitige Auswahl.

Trotz der aufwändigen Vorbereitungen der Projekte herrschte eine entspannte Stimmung unter Teilnehmern und Dozenten und es blieb noch genug Zeit für Pausen zur Erholung zwischendurch. Auch am Abend konnten wir uns nach dem anstrengenden Tag noch mit den anderen Teilnehmern in den Räumlichkeiten des Hauses treffen. Bei großen Spielrunden und Unterhaltungen hatten wir die Möglichkeit, gleichaltrige aus dem Emsland und der Grafschaft kennenzulernen. Um am Morgen mit viel Energie in den Tag zu starten, gab es die Möglichkeit, sich zum Laufen zu treffen oder am Morgenimpuls in der Kapelle teilzunehmen, denn nach dem Frühstück ging es direkt wieder ans intensive Arbeiten in den Workshops. Schon am Mittwochabend musste schließlich der erste Bericht des Erarbeiteten vor allen Teilnehmern präsentiert werden. Ebenfalls am Mittwoch fanden die Exkursionen zu den zuvor ausgewählten Unternehmen, sowie ein „Arbeitgeber-Speeddating“ mit vielen verschiedenen Unternehmen aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim statt. Am letzten Tag der Schülerakademie wurden dann vor großem Publikum alle in der Woche erarbeiteten Ergebnisse der verschiedenen Workshops präsentiert und nach der Verabschiedung trat dann jeder wieder seinen Heimweg mit seinen gesammelten Erfahrungen und neuen Kenntnissen an.

Lena Raaz (Q12)

 

Hinweis: Bilder gibt es leider keine, aber wer Zeit hat, kann sich den etwa 90 Minuten langen Film von der Abschlussveranstaltung anschauen

Er ist mitten unter uns, dieser Mann, der sich zu Tode liebt.

Fast 250 Jahre nach seiner Geburt aus Goethes Feder stellt Philipp Hochmair einen Werther auf die Bühne, der mit einem Atemzug Jahrhunderte zusammenschmelzen lässt auf das, was einst wie heute uns Menschen zu Ausgelieferten machen kann: Leidenschaftliche Liebe.

Und Werther liebt. Ganz und gar. In Briefen an seinen Freund Wilhelm lässt der gerade 25-jährige Goethe 1774 seine Figur diesen Liebes- und Leidensweg schildern, lässt uns so als Leser dieser Zeugnisse verzweifelter Selbstbeschau Zeuge eines unabänderlich heranrückenden Niedergangs werden, dass es einem mehr und mehr die Kehle zuschnürt, so wie dieser von seiner exzessiven Liebe Gejagte durch die Macht seiner übergroßen Hingabe aus dem Leben getrieben wird. Werther ist nicht zu retten. Wer so liebt, ist es nicht, ganz gleich, was Albert, Lottes geerdeter Verlobter, an moralischen Grundprinzipien zum Thema "Selbstmord" ins Feld führt. Der besonnene, gefühlsgezügelte Aufklärer in Goethes Roman scheint das wahre Leben nicht zu kennen, scheint die Liebe nicht zu kennen, die Werther, den Stürmer und Dränger, wie ein gewaltsames, anhaltendes Fieber geflutet hat.

Doch wir erleben und begreifen es. Denn wie Nicolas Stemann diese Figur mit einem Minimum an Requisiten, in einer 90-minütigen Bühnenversion diese zeitlose Unrettbarkeit den Zuschauer miterleiden lässt, ist großes Theater! Da wird eine zu Boden geschmetterte Vase zum legendären Gewitterszenario für die erste Begegnung Werthers mit Lotte, der wir im Originaltext bis zur Verschwörungsformel "Klopstock!" folgen dürfen, wird Salat mit dem Fleischermesser zerlegt, wie der Protagonist sich selbst zerfleischt, wird Musik der Gegenwart zur Beleuchtung für Goethes O-Ton-Passagen ohne Effekthascherei. Alles scheint das rechte Maß zu haben, die Mischung für ein Erfolgsrezept. Und es funktioniert: der Zuschauer is(s)t gebannt von dieser besonderen Speise. Die Lügennase eines Pinocchios entlarvt die tiefe Verzweiflung, die Werther krampfhaft zu überspielen versucht, und nicht nur Lotte graut vor dem, was längst wie eine tödliche Krankheit von unserem traurigen Helden Besitz ergriffen hat. Er dreht sich in Satzwiederholungen um seine fatale Herzachse, sträubt sich gegen das Gehen- und Loslassen-Müssen. Und wie vollziehen wir die Qual in diesem vielfachen Abgang von der Bühne, dem Ort seiner unauslöschlichen Lotte-Sehnsucht, nach! Wie greifbar wird seine Verzweiflung in der Flucht ins Englische, mit der er den erzwungenen Abschied von Lotte von sich zu schieben scheint wie etwas Fremdes: "Albert is back. So I have to leave.", erläutert er wieder und wieder auf die Bühne zurück eilend dem Publikum, das das Gummiband an Werthers Herz förmlich sieht, das ihn, den Unrettbaren, immer wieder in Lottes Umlaufbahn zurückzieht. Ihr stummer Puppenkopfblick steht übergroß auf die Leinwand gebannt über allem. Da ist kein Entkommen. Es kann nicht glücken, das Fortsein, das Werther sich abringt, und die Begegnung mit dem als Lückenbüßer missbrauchten Fräulein B. Und so lässt ihn Stemann auf diesem wackligen Barhocker mit seinen zwei Kaffeetassen den krampfhaften, zum Scheitern verurteilten Versuch eines Häuslich-und-Heimisch-Werdens fern von der Geliebten vollführen, den Blick auf Lottes Styroporpuppengesicht gerichtet, mit zitternden Händen nicht Herr über das Porzellan. Es zerschellt am Bühnenboden, wie Werther zerbricht, als er die Tage des August weit über dessen Ende hinaus in besinnungslosen Sprüngen bis zum 79ten zählt. Ist die unbeschreibliche Pein des an der Liebe Zugrunde-Gehenden besser und einfacher zu beschreiben als mit diesem Tage-Zählen der ins Unerträgliche sich erstreckenden Zeit des psychischen Zusammenbruchs? Hochmair spricht und singt und atmet Werther, zwischen freiem Oberkörper und hoch geknöpftem Jacket. Es bewegt, mit wie viel Präsenz er zu Boden gesackt weinend seinen Tod bereits vorwegnimmt; den rasanten Fall aus himmlischen Höhen der Hoffnung des Liebenden hinter sich, den Entschluss zum Selbstmord als einzigen Ausweg aus dieser Qual direkt vor sich. Fragt jemand nach der selbstverschuldeten Unmündigkeit? Hier ist keine Schuld, auch nicht in dem Schuss in die eigene Schläfe. Hochmair (sonst auf auf großen Bühnen und der Kinoleinwand zu sehen) lässt in Stemanns Inszenierung uns einen Werther erleben, wie er gegenwärtiger, greifbarer, authentischer nicht sein kann. Nicht 250 Jahre alt ist dieser Mann mit Texten aus Goethes Hand auf der Bühne, er ist 25 und leidet wie ein Hund. Und so lassen wir Alberts Appell an das Aushalten-Müssen nicht gelten, denn wir sehen und erleben hautnah: Wer so liebt, ist unrettbar.

Lang anhaltender Applaus. Ein Abend, der einem lange in Erinnerung bleibt. "Albert is back." Und Goethe auch. Schön, wenn Theater das schafft!

Drei Lerngruppen unserer Mittel- und Oberstufe, von Frau Rigterink und Herrn Kroll begleitet, kamen am vergangenen Samstag (17.02.18) in der gut besuchten Alten Weberei in den Genuss dieser ganz und gar nicht provinziellen Theaterproduktion und einer so beeindruckenden schauspielerischen Leistung. Wie schön, wenn sich literarische Vorlage, Dramaturgie, Regie und Darsteller zu einem so überzeugenden Gesamtwerk zusammen- und damit zu uns ins entlegene Nordhorn finden! "Theater lohnt!", haben nicht wenige unserer Schüler am Ende des Abends gedacht.

Mareike Kambach

Schüler des Seminarfachs "Technik im Alltag" besuchen die Universität Twente (Enschede)

Am Montag, den 12. Februar 2018 besuchten die Schüler des Seminarfachs "Technik im Alltag" mit ihrem Lehrer Herrn Fricke die Universität Twente in Enschede. Prof. Boller hatte für die Schüler ein interessantes Programm zusammengestellt.

  • bild01bild01

Besucht wurden das LPNO (Laser Physik und Nichtlineare Optik), die Arbeitsgruppe Physik der Flüssigkeiten (POF) und die Forschungsgruppe Nanobiophysics (NBP), die an den Schnittstellen von Physik, Chemie, Biologie und Medizin tätig ist. Zusätzlich wurde über ein Auslandsstudium, z.B. an der Universität Twente informiert.

Wolfgang Fricke

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nordhorn zu Besuch bei den Airbus-Werken, der Universität Hamburg sowie der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW)

Vom Donnerstag, den 08.02.2018 bis zum 10.02.2018 unternahmen die beiden Physikkurse auf erhöhtem Niveau eine Exkursion nach Hamburg. Mit der mittlerweile schon 13. Fahrt zur Information über berufliche Möglichkeiten auf dem Gebiet des Flugzeugbaus und der Flugzeugtechnik sind diese Exkursionen mittlerweile schon eine gute Tradition an unserer Schule. Begleitet wurden die 33 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 diesmal von Herrn Fricke und Herrn Dornbusch. Für den Freitag waren ein Besuch der Airbuswerke sowie eine Besichtigung der Ausstellung zur Nanotechnologie an der Universität Hamburg. Für Samstagvormittag waren wir ins Labor für Kabinentechnik der HAW eingeladen.

  • bild01bild01

Nach der Ankunft in Hamburg am Donnerstagabend stand ein Rundgang auf der Plaza der Elbphilharmonie auf dem Programm. Man erhält bei dieser Gelegenheit zwar keinen Einblick in die Konzertsäle, aber bei nicht allzu kühlen -5°C konnten wir einen herrlichen Blick über den hell erleuchteten Hamburger Hafen genießen.

Das eigentliche Besichtigungsprogramm startete dann am Freitag mit der Betriebsbesichtigung bei den Airbuswerken Hamburg. Wegen eines kleinen Problems bei der Weiterleitung unserer Anmeldung innerhalb des Betriebes hatten das Glück, sogar von fünf Auszubildenden und Dualis (Studierenden im dualen Studiengang) über Ausbildungs- und Studiengänge im Flugzeugbau informiert zu werden. Gemeinsam mit diesen über den Produktionsprozess schon sehr erfahrenen jungen Damen und Herren ging es dann zu Fuß oder mit dem Werksbus zu den Hallen der Airbuswerke.

Zu sehen gab es auf dem Rundgang die verschiedenen Ausbaustufen bei der Herstellung von Flugzeugen der A320-Familie, angefangen von den Rumpfsegmenten bis hin zur Lackierung der fertigen Maschinen. Insbesondere die Besichtigung der Hallen für die Lackierung gab uns die Möglichkeit, Auszubildende bei der Arbeit an Modellen zu erleben. Diesmal konnten wir auch die Halle besuchen, in der große Rumpfteile des Typs A380 ausgerüstet werden. Diese Teile werden dann nach Toulouse in Frankreich transportiert und dort zusammen mit den aus anderen Ländern angelieferten Tragflügeln, Seiten- und Höhenleitwerken sowie Triebwerken zum doppelstöckigen und damit größten Passagierflugzeug der Welt komplettiert.

Am Nachmittag hatten wir dann die Gelegenheit, uns an der Universität Hamburg in einer Ausstellung über die Bereiche der Nanotechnologie sowie deren zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten zu informieren. Erstaunlich ist, welche Eigenschaften Dinge bekommen, wenn sie eine Größe von nur wenigen milliardstel Meter haben. Wegen dieser Eigenschaften können beispielsweise Beschichtungen hergestellt werden, die das Ankleben von Keksen an das Backblech verhindern oder es werden Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln verwendet, deren hoher Lichtschutzfaktor auf andere Weise nicht erreichbar wäre. Uns wurde deutlich, dass die Nanotechnologie keine reine Erfindung ist, sondern vieles aus diesem Bereich aus der Natur abgeschaut werden kann. Ein Beispiel hierfür ist der Lotoseffekt, der bei einigen Pflanzenarten dafür sorgt, dass Regenwasser an der Oberfläche der Blätter abperlt und somit deren Verschmutzung verhindert. Einblicke in die Nanowelt liefern Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskope, deren Aussehen und Funktionsweise uns in den Laboren von Mitarbeitern der Universität Hamburg in wesentlichen Zügen erläutert wurde.
Der Abend des Tages stand dann jedem zur freien Verfügung.

Den Samstagvormittag nutzte unsere Gruppe, der Einladung von Prof. Dr. Zingel, Leiter des Departements Flugzeugtechnik und Fahrzeugbau, in das Labor zur Kabinentechnik der HAW zu folgen. Hier bekamen wir viele Einblicke in die Struktur und den zeitlichen Ablauf eines dualen Studiengangs im Bereich Flugzeugtechnik. Wir erfuhren, welche Eingangsvoraussetzungen man für solch ein Studium mitbringen muss und wie sich der Bildungsgang in theoretische und praktische Teile gliedert. Unterstützt wurde Herr Zingel durch Vorträge von Frau Hannah Hoppen und Prof. Wiegmann. Hannah Hoppen ist Absolventin des Gymnasiums Nordhorn und hat mittlerweile ein duales Ingenieurstudium bei Airbus erfolgreich abgeschlossen. Daher konnte sie besonders lebensnah von ihren eigenen Erfahrungen vom Einstiegspraktikum bis hin zu den umfangreichen Abschlussarbeiten berichten und uns nahebringen, dass solch ein Studium nicht nur viele Creditpoints bringen muss, sondern nicht zuletzt auch interessant, spannend und abwechslungsreich ist.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die verschiedenen Versuchsaufbauten staunten wir nicht schlecht, wie viele Gedanken nötig sind, um eine Flugzeugkabine so auszurüsten, dass der Passagier sich während der Reise in einem Flugzeug auch wohl fühlt. Die Professoren Zingel und Wiegmann, sowie Hannah Hoppen zeigten uns beispielsweise, wie heutzutage eine Kabinenbeleuchtung für unterschiedliche Lichtstimmungen sorgen kann, so dass durch die Simulation unterschiedlicher Tageszeiten eine Flugreise weniger ermüdend ist. Auch dafür zu sorgen, dass der Mensch im Flugzeug von der äußeren Umgebung mit ihrem geringen Luftdruck, den niedrigen Temperaturen von bis zu -60° C und dem Lärm der Triebwerke abgeschirmt wird, ist heute immer noch ein wichtiges Forschungsgebiet. Die wichtigste Erkenntnis für uns aber war, dass das Ausrüsten einer Kabine nicht nur das Anschrauben von Sitzen und das Verlegen von Teppichen bedeutet, sondern genauso spannend und vielfältig sein kann, wie ein Flugzeug an sich zu entwickeln.

Voll von den vielen neuen Eindrücken und sicherlich auch etwas ermüdet von den vielen weiten Wegen im Airbuswerk und in der Großstadt Hamburg traten wir dann gutgelaunt gegen 13 Uhr die Heimreise in die Grafschaft an. Der eine oder andere wird durch diese Exkursion vielleicht auf den Geschmack gekommen sein, seinen beruflichen Weg in eine der vorgestellten Richtungen einzuschlagen. Wenn nicht, so lassen sich einige Aspekte über das Studium und dessen Ablauf sicher auch auf andere Fachrichtungen übertragen.

 Matthias Dornbusch