Seit einigen Jahren rollt der gelbe Doppeldeckerbus von Amnesty International  durch Deutschland. Mit dieser Aktion will die Gefangenenhilfsorganisation, die sich für das Schicksal politischer Gefangener, Folteropfer oder auch die Abschaffung der Todesstrafe weltweit einsetzt, für die Menschenrechte werben und zum Mitmachen einladen.

Die erste Station im Jahr 2018 war das Gymnasium Nordhorn (19.4-20.4). Teilgenommen haben Klassen/Gruppen verschiedener Jahrgangsstufen während der Unterrichtsstunden. Aber auch in den Pausen wurde der Bus von zahlreichen Schülerinnen und Schülern aufgesucht. Der Bus bot ihnen die Möglichkeit, außerhalb des Klassenraums Inhalte zu verschiedenen Menschenrechtsthemen mit unterschiedlichsten Medien (Ausstellungsmaterial, Filme, Bücher, Flyer und anderes Aktionsmaterial) zu erarbeiten und die Arbeit von Amnesty International (ai) kennenzulernen.

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Drei Mitglieder der Nordhorner ai-Gruppe gaben den Klassen und Gruppen gerne Auskunft über ihre konkrete Arbeit in Nordhorn und luden ein, sich über konkrete Aktionen zu informieren und auch Unterschriften zu geben. Sie werden dafür eingesetzt, auf das Schicksal der Gefangenen hinzuweisen. Auch ein Busbegleiter aus Berlin war dabei und gestaltete zum Beispiel mit den Schülern Baumwolltaschen mit Aufdrucken für Menschrechte, die sie selbst mit Farben anmalen durften. Einige Schülerinnen und Schüler zeigten sich so interessiert, dass sie die Arbeit der ai-Gruppe Nordhorn genauer kennenlernen möchten. Die ai-Gruppe Nordhorn freut sich sehr darüber. Leider ist der Einsatz für Menschenrechte auch weiterhin notwendig!

Marianne Spethmann, Kerstin Wörsdörfer

 20 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen verbrachten eine sonnige Woche (15. - 20.4.2018) bei ihren französischen Partnern in Revin.  Bei der Ankunft war der Himmel noch ein wenig grau, doch dann wurde das Wetter immer besser.

Am Sonntagnachmittag kam die Gruppe vor dem Collège an, wo die corres schon aufgeregt warteten. Nach einem Empfang mit selbst gebackenem Kuchen ging es zum ersten Mal allein in die französischen Familien.

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Gleich am nächsten Morgen fuhr die gesamte Gruppe nach Reims. Unterwegs wurde das neu eröffnete Musée Guerre et Paix in Novion-Porcien besichtigt, wo die Schüler viel über die deutsch-französischen Kriege während der letzten Jahrhunderte erfuhren. Danach ging es weiter zur Kathedrale von Reims. Davor befindet sich ein Gedenkstein, der auf den Beginn der freundschaftlichen deutsch-französischen Beziehungen hinweist, wie sie von Adenauer und de Gaulle begründet wurden.
Im Anschluss blieb genügend Zeit, um Reims auf eigene Faust zu entdecken und die ersten Einkäufe zu tätigen. Die weiteren Tage waren gut gefüllt: Neben einer Rallye in Revin und einem Besuch im Musée d`Ardenne in Charleville mit seiner umfangreichen Marionetten-Ausstellung stand natürlich der Schulbesuch auf dem Programm.
Höhepunkt der Woche waren der Ausflug in den Kletterpark bei strahlendem Sonnenschein und die Abschiedsparty. Alle Schüler trafen am Freitagnachmittag müde, aber guter Dinge und mit vielen neuen Eindrücken wieder in Nordhorn ein.


Monika Brüggemann / Doris Tholema

Info-Aktion gegen das Insektensterben: Schüler nehmen ein Wechselbad in der Menge

Wer am vergangenen Freitag (06.04.18) zufällig in der Nordhorner Innenstadt unterwegs war, der konnte sie gleich mehrfach entdecken: Kleine Schülergrüppchen der Schulgärner- und der Imker-AG des Gymnasiums Nordhorn verteilten Aufklärungsmaterial und erklärten Zusammenhänge rund um das Thema Insektensterben in Deutschland. Dabei wurden sie tatkräftig von 4.-Klässlern der Grundschule Blumensiedlung, der Waldschule und der Altendorfer Grundschule unterstützt.

Passanten mit etwas Zeit bekamen bei herrlichem Wetter Kurzvorträge zu hören, in denen mögliche Gründe für das Massensterben genannt wurden. Außerdem machten die Schülerinnen und Schüler das Ausmaß des wissenschaftlich belegten Schwunds deutlich und äußerten Wünsche hinsichtlich der Gartengestaltung hier in der Grafschaft. Menschen in Eile dagegen - und das waren nicht wenige - steckten die Schüler Informationsflyer zu, die einen Beutel Kräutertee enthielten. Man kann sich ja auch später bei einer Tasse Tee mit den Fakten beschäftigen!

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Ziel der Aktion war vor allem, die Mitmenschen auf das Insektensterben aufmerksam zu machen, aber als Imker bzw. Gärtner hatten die Aktivisten selbstverständlich auch die Bestäubungsleistung der Sechsbeiner vor Augen: Wer sollte denn sonst die reichhaltige Ernte der verschiedenen Obst- und Gemüsepflanzen im Schulgarten garantieren? Und da sich alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 4 bis 10 gemeinsam mit den ökologischen Zusammenhängen beschäftigt hatten, war in beiden Arbeitsgemeinschaften jedem klar, dass Insekten die Grundlage vieler verschiedener Nahrungsketten darstellen und deren Massensterben weitere Arten in den Abgrund zu reißen droht.

Besonders Imker müssen immer die Augen offen halten, wenn es darum geht, ob die schuleigenen Bienenvölker Monat für Monat genügend Nahrung im Umfeld finden. Dabei spielen selbstverständlich auch die herrschenden Klimaverhältnisse eine Rolle, aber den Schülern ist hauptsächlich die wachsende Anzahl Kiesgärten hier in Nordhorn ein Dorn im Auge. Sie haben im Vorfeld sogar einen Wettbewerb organisiert, für den besonders leblose Gärten fotografiert werden sollten. Die Fotoauswahl sprengte sämtliche Erwartungen! Deshalb baten die Kinder alle angesprochenen Spaziergänger in der Innenstadt darum, die eigenen Gärten wieder insektenfreundlicher zu gestalten. Dazu gehört das Pflanzen von Nektar und Pollen spendenden Stauden, Heckenpflanzen und/oder Bäumen. Selbst Balkonbesitzer könnten als Unterstützungsmaßnahme Blumentöpfe mit Gartenkräutern aufstellen. Das garantiert später zugleich, einen selbst hergestellten Kräutertee!

Überrascht stellten viele Gruppen während der Info-Aktion fest, dass es gar nicht so einfach ist, die Erwachsenen für eine gute Tat zu begeistern: Mira berichtet beispielsweise davon, dass ein Passant den Flyer mit der Begründung abgelehnt habe, er möge keinen Kräutertee, während Bugra empört davon berichtet, ein Mann habe den Flyer in den Müll geworfen, den Tee aber mitgenommen. Etwas ernüchtert bestätigt Devon: "Eine Menge Leute haben uns ignoriert und sind einfach weitergegangen!", während Amelie davon berichtet, dass jemand nach einem "Was gibt's? Bienensterben?" ungerührt abgewunken habe. Sarmad versucht dies Verhalten zu erklären: "Vielleicht haben die Menschen geglaubt, wir wollten ihnen etwas verkaufen oder die Beratung kostet Geld." Und Joris setzt noch einen drauf: Ein Angesprochener habe geantwortet, er möge keine Bienen, bevor er das Weite suchte.

Wie gut, dass es auch viele positive Rückmeldungen gab: Julien zieht ein erfreuliches Fazit, wenn er darauf hinweist, dass seine Gruppe viele Flyer verteilen konnte und sich eine ganze Reihe angesprochener Leute vorgenommen habe, unser Vorhaben zu unterstützen. Luisa ergänzt: "Viele Menschen waren sehr nett und haben interessiert Fragen gestellt." Auch Lob habe die Gruppe bekommen. Benjamin spricht davon, dass ein besonders angeregtes Gespräch eine gute Viertelstunde gedauert habe. Und Mira weist stolz darauf hin, ein Mann mit Hund habe auf der Stelle angefangen im Flyer zu lesen.

Lisa berichtet, einige Passanten hätten über das Thema Insektensterben bereits Bescheid gewusst und bereits Wildbienenhotels gebaut oder Bienenweiden angelegt. Mehrere Leute hätten auch angeboten, wegen der Aktion zu Hause noch eine Pflanze zusätzlich in die Erde zu setzen. Marlin erzählt zu guter Letzt, ein älteres Ehepaar habe versichert: "In unseren Händen liegt das nicht mehr, das müsst ihr machen!" Dem sind beide Arbeitsgruppen bereits im November letzten Jahres zuvor gekommen. Da hat die fast 40-köpfige Truppe acht Obstbäume neben den Schulgarten gepflanzt und ebenso viele Staudenbeete angelegt. Doch dass die junge Generation das Problem allein lösen müsse, wollten die Schülerinnen und Schüler nicht ganz einsehen....

Susanne Munk

Papier selbst herstellen – am besten in Bio-Qualität!

Das ist eine fixe Idee von uns Schulgärtnern: Wir möchten in diesem Jahr Papier selbst herstellen und am Tag der offenen Tür an unserem Verkaufsstand anbieten. Aber es soll natürlich nicht irgendein Papier sein! Wir möchten es von Hand schöpfen und entweder aus Altpapier herstellen – aus ökologischen Gründen – oder die Rohstoffe im Schulgarten selbst gezüchtet haben.

Wie bitte? Die wollen im Schulgarten Bäume fällen und zu Papierrohstoff zerhäckseln?

Nein! Die Bäume bleiben stehen. Wir haben nämlich gelernt, dass man Papier aus allen möglichen pflanzlichen Rohstoffen herstellen kann. Und zu lernen hatten wir einiges am allerletzten Schultag vor den Osterferien (16.03.18), denn wir hatten uns zu unserer Unterstützung einen echten Fachmann aus der Papierindustrie eingeladen.
Herr Kus brachte gleich das halbe Papiermuseum aus Dörpen mit in den Werkraum unserer Schule: verschieden große Bottiche, eingeweichte Papierfasern, verschiedenste Farbstoffe (in unserem Fall Paprika- und Currypulver), unterschiedliche Schöpfsiebe für Papier mit und ohne Wasserzeichen, Unterlagen zum Abgautschen, eine schwere mobile Papierpresse, mit der das Wasser aus dem Papier herausgedrückt wird, und eine Klimakammer zum Trocknen der selbst hergestellten (also von Hand geschöpften) Blätter.

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Zu Beginn der Veranstaltung erzählte Herr Kus etwas über die Geschichte der Papierherstellung und grenzte diese Schreibunterlage ganz nebenbei von Papyrus (kreuzweis geklebte Schichten aus Zypergras im alten Ägypten) und Pergament (ungegerbte Tierhaut z.B. bei uns in Europa) ab. Denn das Papier wurde in China erfunden und diese Entdeckung lange streng geheim gehalten. Erst ziemlich unschöne Foltermethoden an gefangenen Chinesen brachten schließlich erste Erkenntnisse in unseren Kulturraum.

Und was braucht man nun für die Papierherstellung?
Pflanzenfasern! Ob diese aus ausgekochten Zwiebel- oder aus Spargelschalen bestehen, ob Pilze verwendet wurden oder Grasschnitt ist eigentlich egal! Man kann sogar Elefantendung verwenden. Es müssen also nicht immer Bäume sterben für die Herstellung unserer Collegeblöcke! Allerdings fällt die Papierqualität natürlich unterschiedlich aus je nach verwendetem Rohmaterial. Das war gut zu beobachten, als der Papierexperte uns die verschiedensten Papiersorten zur Ansicht präsentierte. Übrigens, schon früh haben Menschen zur Papierherstellung Recycling-Produkte entwickelt, um Kosten zu sparen. Man verwendete zum Beispiel Lumpen aus Baumwolle, die so abgenutzt waren, dass sie nicht mehr geflickt werden konnten. Diese Kleidungsstücke wurden über einen längeren Zeitraum in mit Wasser verdünntem Urin eingeweicht, um die Fasern aus den Stoffen herauszulösen, später gereinigt, unter Hammermühlen zerfasert und danach weiterverwendet.
Ein paar Fakten zur Papierherstellung in Deutschland gefällig?

Es gibt 161 Papierhersteller in Deutschland mit insgesamt 40.000 Mitarbeitern, die im Jahr 2016 sagenhafte 13,4 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe ins Ausland exportierten. Dabei kann eine Papiermaschine pro Minute (!) 1.400 Meter Papier in mehreren Metern Breite herstellen! Immerhin 64% der Gesamtproduktion bestehen aus Altpapier. Die deutsche Papierindustrie belegt Platz 4 im weltweiten Vergleich – hinter China, den USA und Japan. Ein neuer Trend: Graspapier. Man kann es in einigen Läden schon als Obstschalen bewundern. 30% des Papiers besteht aus Grasschnitt, der Rest aus herkömmlichen Holzfasern. Eine gute Idee, um den Rohstoff Holz zu schonen. Das könnten wir doch auch…

Doch wie stellt man nun Papier selbst her?
Zunächst wird ein Faserbrei (Pulpe) hergestellt, der aus 99 Teilen Wasser und einem Teil Pflanzenfasern besteht. Dieser lässt sich zum Beispiel mit Gewürzen färben. Danach wird ein Schöpfrahmen durch den Papierbrei gezogen und vorsichtig nach oben gehoben, damit das Wasser möglichst gleichmäßig aus dem Netz herausfließen kann. Das dadurch entstandene Papiervlies wird auf ein Gautschtuch übertragen. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt, bis man einen Papier-Tuch-Turm gebildet hat, der schließlich in der Presse vorgetrocknet wird. Da ist Muskelkraft gefragt und es wird nicht ohne Grund zu zweit gearbeitet. Schließlich werden die handgeschöpften Papiere von dem Tuch getrennt und wandern zum Nachtrocknen in die Wärmekammer.

An diesem AG-Nachmittag konnten wir Schulgärtner schließlich auch stabiles Papier mehr oder weniger fachmännisch selbst bedrucken, indem wir individuelle Muster in kleine Styroporkärtchen geritzt, diese mit Linolfarbe eingefärbt und schließlich per Nudelholz auf Papier übertragen haben. Das erinnerte doch stark an den Kunstunterricht und setzte jede Menge Kreativität frei. Einige Beispiele dieser Drucke sind in unserer kleinen Ausstellung im Biologieflur zu bewundern.

Bleibt abzuwarten, ob wir im Laufe der nächsten Monate unser eigenes Umweltschutz-Papier herstellen und für welches Materialgemisch wir uns letztendlich entschließen werden. Mal sehen, was unser Schulgarten so hergibt. Und zur Weihnachtszeit bietet sich Zimt zum Färben an, das Papier riecht dann später so lecker nach Plätzchen!

Wer Herrn Kus einmal selbst in Aktion erleben möchte, der kann auf dem diesjährigen Holschenmarkt Ende April in der Innenstadt Ausschau nach ihm halten. Er wird am Sonntag, den 29.04.2018 seinen Stand aufbauen. Selbstverständlich hat er auch verschiedene handgeschöpfte Karten, Briefpapiere, Umschläge usw. im Angebot. Außerdem lohnt sich immer ein Besuch im Papiermuseum in Dörpen, den Kontakt gibt es im Internet. Anfragen sind an die Papierwelt der Firma Nordland Papier Dörpen zu richten.

Die Schulgärtner

Am Freitag, dem 6.4.2018, unternahmen die neuen Mitglieder der Segelflug AG ihre ersten Starts auf dem Flugplatz Klausheide. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen drehten die acht Mädchen und Jungen unter der Leitung von Jan Hilbers im Schulungsflugzeug ASK 21 ihre ersten Runden.

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Jan Hilbers