Ich bin tatsächlich schon 2 Monate hier und mir gefällt es wirklich gut. Die Schule hat ca. 350 Schüler und alle tragen Schuluniform. Unterrichtet wird gemischt in Englisch und Afrikaans. Ich habe Unterricht in CAT (Computer Technology Application), Life Science (wie Biologie), Physical Science (Physik und Chemie gemischt), Englisch und Afrikaans, LO (Life Orientation).

Mit den Lehrern bin ich recht schnell gut klargekommen und es ist fast schon einfacher für mich, Englisch anstelle von Deutsch zu sprechen. Hier im Hostel sind wir ca. 50 Mädchen, ebenso viele Jungs sind im Jungs-Hostel und im Golfer-Hostel sind lediglich 13 Jungs.

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Schule ist von 7:25-14:05 Uhr, allerdings sind die Zeiten während der Examen anders. Die Prüfungen haben wir zwischen dem 7. und dem 21. September geschrieben und am Freitag (28.09.) bekommen wir unsere Reports für den dritten Term. Danach haben wir 10 Tage Ferien hier. Am interessantesten ist, wie unterschiedlich die Mentalität der Schüler und Lehrer hier verglichen zu der deutschen ist. Ich würde hier sofort wie eine von denen aufgenommen und behandelt und auch die Lehrer-Schüler-Beziehungen sind sehr respektvoll und sehr persönlich zugleich.

Im Hostel haben wir feste Zeiten. Zum Beispiel: Schulschluss 14:05 Uhr, Study time (lernen oder Hausaufgaben) 15-16 Uhr Townday (um Sachen in der Stadt zu kaufen),) 17:30 Uhr Supper (Abendessen) und 19-21 Uhr wieder Study time. Ab 21:30 Uhr ist LightsOut und SilenceTime. Aufstehen müssen wir um 05:30 Uhr und Frühstück ist dann um 06:30 Uhr.

Für Ordnung im Hostel sorgen die Prifekte; gewählte Mädchen (oder halt Jungs), die zu den entsprechenden Zeiten die "Klingel lauten" (→ they ring the bell). Auch in der Schule gibt es Prifekte, die allerdings dann entsprechend die Befolgung der Schulregeln im Auge behalten.

Hier im Internat in den Hostels wohnen Schüler aus Kapstadt (1,5 Stunden entfernt), Lutzville (4 Stunden) oder andere weiter entfernte Städte/ Dörfer.

Villiersdorp an sich ist eigentlich ein Dorf, aber sieht aus wie einfach eine sehr kleine Stadt. Aber die Landschaft hier ist wunderschön.

Ganz liebe Grüße und Totsiens aus Villiersdorp

Constanzia Schumacher

 

Wir waren von der Bio-AG aus im Bentheimer Hutewald (14.09.18). Dort haben wir eine Führung bekommen, in der wir viel über den Wald und seine Bewohner gelernt haben. Zum Beispiel, was das Besondere an diesem Wald ist. Nämlich, dass dort nicht wie üblich nur Waldtiere, wie Rehe und Wildschweine, sondern auch Haustiere, in diesem Fall Galloway-Rinder und Ziegen, frei herumlaufen dürfen. Das sorgt dafür, dass die jungen Baumtriebe immer wieder abgefressen werden und nicht wachsen können, so dass der Wald eher einer offenen Landschaft gleicht.

Schon zur Zeit des 30-jährigen Krieges ungefähr haben die Bentheimer ihr Vieh in diesen Wald getrieben. So konnte man die Tiere besser ernähren. Im Herbst fraßen sie Eicheln und Bucheckern, sonst frisches Grün. Die Viehbesitzer haben sogar die Hainbuchen immer wieder beschnitten, um die Zweige verfüttern zu können. Durch diese Einflüsse erhielten die Hutewald-Bäume teilweise über die Jahrhunderte hinweg ein ganz besonderes Aussehen.

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Der Mann, der uns durch den Wald führt, hat Forstwirtschaft studiert und eine Abschlussarbeit über den Hutewald geschrieben. Er führt uns zunächst zu einer großen, von vielen Ästen umgebenen, sehr alten Eiche. Hier zeigt er uns, warum alte Bäume so wichtig für Käfer sind: In natürlich entstandenen "Höhlen" finden sie Schutz und Nahrung. Um den Baum herum stehen bunt verstreut viele verstummelte Bäumchen in Kniehöhe. "Die werden von den Hutewald-Rindern angeknabbert, deshalb müssen wir Bäume, die hier neu gepflanzt werden, mit Draht vor den Tieren schützen. Sonst würde hier überhaupt kein Baum mehr nachwachsen", erklärt Carl Hesebeck. Überall im Wald sind "Käfige" verteilt, in denen junge Bäume besser wachsen können.

Jetzt wandern wir durchs Gestrüpp zu einem hohlen Baum. Ja, der ist wirklich hohl und man kann sich sogar reinstellen! Trotzdem lebt der Baum noch. Auf dem Weg zu einem "richtigen" Waldstück in der Nähe zählt Carl die Unterschiede zwischen Hutewald und natürlich gewachsenem Wald auf, nennt die verschiedenen Baumarten, deren Zweck und noch vieles mehr.

Es gibt neben anderen Arten von Käfern auch Hirschkäfer in diesem Wald. Carl hat uns ein totes Hirschkäferweibchen zum Anfassen mitgebracht. Und auch den beeindruckenden Oberkiefer eines Männchens hat er dabei. Das sind Gebilde, die wie ein Geweih aussehen und bei Kämpfen zwischen Rivalen zum Einsatz kommen. Daher haben diese Insekten auch ihren Namen. Hirschkäfermännchen werden bis zu neun Zentimetern groß und gelten als größte Käferart Mitteleuropas.
Ein paar Bäume, in denen ein besonders seltener, geschützter Käfer - der Eremit - wohnt, wurden von Naturschützern gekauft und sind mit einem weißen Ring gekennzeichnet. Das bedeutet, dass sie nicht gefällt werden dürfen. Als uns Carl später ein Stück Rinde von einem gefällten Nadelbaum in die Hand gibt, und zeigt, was für Auswirkungen der warme Frühling auf den Wald hat, sind wir ziemlich überrascht: Borkenkäfer-Alarm! Es gibt nämlich auch Käferarten, die dem Wald schaden, indem die erwachsenen Tiere Brutgänge für ihre Larven im Holz oder in der Rinde der Bäume anlegen, sich vom Bast ernähren und den Baum damit sogar töten können. Deshalb müssen rund um den Hutewald einige Bäume gefällt werden, um eine Massenausbreitung dieser Schädlinge zu vermeiden. Dafür wird ein sogenannter "Harvester" verwendet, welcher erst die Bäume fällt, dann die Äste abschneidet und den Baum schließlich in Teile zerlegt. Spuren dieser Maschine können wir im Waldboden noch erkennen.

Auf dem Rückweg durch die andere Hutewald-Hälfte kommen wir an einer Ziegenherde vorbei. Es stinkt hier wie die Pest! Ziegenbock-Parfüm! Doch dann entdecken wir einen Kuhfladen und der strenge Geruch ist sofort vergessen: Wie das schillert! Jede Menge Mistkäfer tummeln sich in dem frischen Kot. Sie sind blauschwarz gefärbt und die Farbe wirkt wie die Metallic-Lackierung eines Autos. Diese Käfer haben im Hutewald ein gutes Leben, weil es genügend Galloway-Dung zu entdecken gibt, der die erwachsenen Käfer mit zersetzten, vorverdauten Pflanzenresten und Wasser versorgt. Die Käfer haben eine interessante Vorratshaltung entwickelt: Sie drehen kleine Mistmengen zu Kugeln zusammen und rollen diese bis zu ihrem Erdbau, um die Nahrung gegen Konkurrenten zu sichern. Auf diese Weise versorgen sie auch die Larven. Männliche und weibliche Käfer legen zusammen unterirdische Brutgänge an und tragen nach der Eiablage der Weibchen Mistkugeln zur Versorgung des Nachwuchses ein, bevor sie die Gänge mit Lehm verschließen.

Als wir schließlich wieder am Anfang unseres Rundweges stehen, sind wir alle ziemlich erschöpft. Ungefähr zwei Stunden sind wir durch den Hutewald gewandert! Von diesem Ausflug werden wir einiges mitnehmen:
Besonders hat uns an dieser Exkursion gefallen, dass wir viel über den Hutewald gelernt haben, vor allem, weil der Hutewald kein normaler, sondern ein ganz besonderer Wald ist.

Also: Vorbeischauen lohnt sich!

Nina Lensing und Marten Groven

"Oper in der Schule" hieß es kürzlich (21.09.18) in der Aula. Die "Junge Oper" war zu Gast und sorgte dafür, dass dieser Schulstoff in den 7. Klassen mit prallem Leben gefüllt wurde.

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Die den Märchen aus 1001 Nacht entstammende Geschichte von Abu Hassan - vertont von Carl Maria von Weber - ging farbenprächtig, temporeich und voller Situationskomik über die Bühne. Die Schülerinnen und Schüler wurden ins Geschehen einbezogen, selbst Frau Späthe konnte sich nicht entziehen. Sie gab ansprechend die Kalifin und erntete besonderen Szenenapplaus.

Es war unübersehbar, dass das Geschehen alle in seinen Bann zog, so dass das schöne Fazit nicht nur der Sänger lautete: "Hat total Spaß gemacht".

Dorothea Leutenantsmeyer

 

Am 24.08.18 hat die Exkursion der Bio-AG zur Weltgartenausstellung im Tierpark Nordhorn stattgefunden. Zuerst wurden wir in drei Gruppen eingeteilt, die verschiedene Bereiche behandelt haben: den Weltgarten, alte Kartoffelsorten und die Produktion von Palmöl.

Beim Thema Weltgarten haben wir uns die Besonderheiten des Weltgartens im Bezug auf den Klimawandel angeschaut. Dort wurde uns die Vierfelderwirtschaft vorgestellt und erklärt. Wisst ihr, was das ist? Das ist das Gegenteil von Monokultur: Es gibt Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer, das sind Pflanzen, die unterschiedlich viele Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Diese wechseln sich ab mit dem "Erholungsfeld", einer Wiese mit Pflanzen für Insekten, die gleichzeitig in der Lage sind, den Boden wieder fruchtbar zu machen. Als Starkzehrer gelten zum Beispiel Kohlrabi oder verschiedene Kohlsorten, als Mittelzehrer gelten Möhren und verschiedene Salatsorten und als Schwachzehrer die meisten Kräuter und Tomaten.

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Außerdem wurde uns das Dreischwesternprinzip vorgestellt, welches im Tierpark aus Zuckermais, Zucchini und Bohnen besteht. Dabei helfen die drei Pflanzen sich gegenseitig. Der Mais ist beispielsweise eine Rankhilfe für die Bohnenpflanze, während die großen Zucchiniblätter den Boden vor zu großer Austrocknung schützen.

Wisst ihr, warum es sinnvoll ist, zum Beispiel viele Tomatensorten anzubauen statt nur einer einzigen? Hier die Erklärung: Jede Tomate hat ihre eigenen "Talente", das heißt, die verschiedenen Tomatensorten braucht unterschiedlich viel Hitze und Trockenheit oder Kälte und Regen, damit sie wachsen können. Weil wir nicht wissen, wie das Klima in ein paar Jahren wird, müssen wir jetzt vielfältige Sorten anbauen!

Die Schüler, die das Thema Kartoffeln bearbeitet haben, haben festgestellt, dass es über 5.000 unterschiedliche Kartoffelsorten gibt! Habt ihr das gewusst? Viele dieser Sorten verschwinden jedoch, weil die Bauern zum Großteil nur die "üblichen" Kartoffeln anbauen wollen. Das heißt, die dicken großen Gelben. Habt ihr gewusst, dass es rote und auch lilafarbene Kartoffeln gibt und die auch noch super gut schmecken (z. B. als Kartoffelpüree)? Nein? Hab ich mir gedacht! Wie auch, wenn man nur die gelben kennt.

Die Gruppe, die sich mit dem Thema Palmöl beschäftigte, hat festgestellt, dass in vielen Lebensmitteln Palmöl steckt. Um Palmöl herzustellen, werden Palmölplantagen benötigt und da diese sehr groß sind, muss zum Beispiel der Urwald weichen, indem er gerodet oder abgebrannt wird. Dies schädigt die Natur und die Lebewesen, die dort wohnen nachhaltig. Die einzige Möglichkeit dies zu verhindern, ist darauf zu achten, keine Produkte mit Palmöl zu kaufen. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, da es kaum Produkte ohne diesen Inhaltsstoff gibt.

Der Ausflug hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir haben gelernt, dass man sorgsamer mit der Natur umgehen muss, damit sie uns noch lange erhalten bleibt.

Im Auftrag der Bio-AG: Amelie Heitmann und Nina Holtwessels

 

Am 13. September besuchte der Politikwissenschaftler und Buchautor Claus Leggewie die Leistungs- und Prüfungskurse Politik-Wirtschaft unserer Schule. Auf seine Anregung hin gestalteten die Kurse ein Seminar zum Thema Europas Rolle in der Weltpolitik. Leggewie ist Autor zahlreicher Bücher zu politischen Themen. Zuletzt erschien das Werk „Europa zuerst!“, indem er für eine vertiefende Zusammenarbeit in der EU argumentiert. Am Vorabend hatte Leggewie einen Vortrag in der VHS gehalten.

Im ersten Teil des Seminars hatten Alina und Sarah ein Referat zum Thema „Zukunft der EU“ gehalten. Dabei wurde deutlich, dass die EU im Vergleich etwa zu Chinas Staatkapitalismus und zu Amerikas „Wall-Street-Silicon-Valley-Kapitalismus“ (so der Journalist Steven Hill) einige Vorteile aufweist. So kämen 11 der 20 wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften in der Welt aus der EU und das Einkommensgefälle sei im internationalen Vergleich relativ gering. Die EU könne mit ihren sozialen Errungenschaften die Vision wirtschaftlicher Gleichberechtigung hochhalten.

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Im 2. Teil des Seminars referierten Selina und Selin über die „Gemeinsame Außen und Sicherheitspolitik der EU“. Die Chancen einer vertieften militärischen Kooperation der EU-Staaten seien offensichtlich, wenn Waffensysteme angeglichen und eine einheitliche Führungsstruktur angestrebt würden. Damit könnten auch Kosten gespart und eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts vermieden werden.

Der Politikwissenschaftler Leggewie wies auf die Herausforderungen der Sicherheitspolitik hin. Nach der Ausweitung der NATO sei Russlands Außenpolitik aggressiver geworden und es sei nicht auszuschließen, dass man etwa versuchen werde, die baltischen Staaten zu destabilisieren. In einigen Bereichen, etwa beim „Cyber War“, bestünde Nachholbedarf bei der Bundeswehr. Aktuell bezog sich Leggewie auch auf den Syrien-Konflikt: Dürfen wir zuschauen, wenn 3 Millionen Zivilisten bedroht werden? Andererseits könne man auch nicht militante islamistische Gruppen unterstützen. Hier, so Leggewie, wird deutlich, wie schwierig eine Entscheidung für die Politiker sei.

Herr Leggewie erwies sich, so die Meinung vieler Schüler, als äußerst kompetenter und freundlicher Gast, der die Veranstaltung mit seinen Beiträgen bereichert hat.

Peter Beckmannshagen