Zehn wundervolle Wochen bin ich bereits hier, eine Zeit, die wie im Flug vergangen ist! Für die nächsten sechs Wochen werde ich noch hier, in der sonnigsten Ecke Englands, Teil der Sixth Form der Chichester High School sein.

Diese entspricht etwa der deutschen Oberstufe in der Hinsicht, dass die Schüler auf ihre A-Levels, welche unserem Abitur entsprechen, hinarbeiten. Trotzdem ist das Schulleben hier keinesfalls mit unserem Deutschen zu vergleichen.

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Hier werde ich in drei Fächern à vier Stunden die Woche unterrichtet, die frei wählbar waren. Ich habe mich für die Fächer Photography, Art and Design sowie Psychology entschieden und bin super happy mit meiner Fächerwahl!  Man könnte meinen, dass uns durch die lediglich 12 Wochenstunden Unterricht viel Freizeit bleibt, jedoch sind die vielen Freistunden zum Lernen und dem Erledigen von Hausaufgaben gedacht. Das liegt daran, dass sich die Sixth Form danach ausrichtet, die Schüler bestmöglich auf das Universitätsleben vorzubereiten.

Ich lebe in einer Gastfamilie in Felpham, was ca. 15 Minuten mit dem Auto von Chichester entfernt ist und direkt an die kleine Küstenstadt Bognor Regis angrenzt. Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern Tamsyn und Rick und meinen Gastgeschwistern Amara (6) und Lorcan (4), nicht zu vergessen ist natürlich die Hündin Bella! Ich wurde hier sofort mit offenen Armen empfangen und fühle mich total wohl.

Besonders schön finde ich hier natürlich, dass der Strand nur wenige Gehminuten entfernt ist. Außerdem befinden sich auf der anderen Seite der Stadt die Southdowns, eine hügelige Kreidelandschaft, von der man an klaren Tagen sogar bis zur Isle of Wight sehen kann. Umliegende Städte wie London, Brighton, Portsmouth und Southampton sind schnell und günstig mit dem Zug erreichbar.

Liebe Grüße aus Felpham

Kim Geertsma

Salve Rieti! – Schülerbegegnung zwischen dem Gymnasium Nordhorn und dem Liceo Classico M.T. Varrone in Rieti

„Bis zum Herbst“ hieß es im März, als sich 16 italienische Gastschüler*innen und zwei begleitende Lehrerinnen nach einer Woche Aufenthalt von Nordhorn, vom Gymnasium am Stadtring und von ihren Nordhorner Gastgebern verabschiedeten. Nun war es soweit: In der Nacht zum Dienstag (16. 10.) brachen 17 Schüler*innen aus Lateinklassen der Jahrgänge 10 und 11 mit den betreuenden Lehrkräften Karin Beckmannshagen und Patrick Gue zum Gegenbesuch auf.

Nach der langen Anreise mit Flug und Bustransfers, dem Wiedersehen mit „seinem/ihrem Partner“, der Aufnahme in den Gastfamilien, wurde die gesamte Gruppe im eindrucksvollen Sitzungssaal des Rathauses willkommen geheißen. Nicht nur die Schulleiterin des Liceo Classico, auch mehrere Vertreter des Partnerschaftskomitees, Medienvertreter und nicht zuletzt der Bürgermeister waren erschienen, um „das Gymnasium Nordhorn“ und jeden einzelnen Schüler zu begrüßen und Gastgeschenke zu überreichen. In den Begrüßungsworten wurde betont, wie glücklich man über diesenSchul-und Schülerkontakt sei und wie sehr man hoffe, dass dieser weiterhin durchgeführt werden könne.

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Ein anschließender Stadtgang vermittelte erste Eindrücke von den historischen und architektonischen Besonderheiten Rietis und führte die Gruppe u. a. in einen der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglichen Palazzo, in dem der wiederauferstandene Freiheitskämpfer Garibaldi mit Gesang und Rezitation aufwartete. In den Familien warteten dann wie auch in den Folgetagen reichgedeckte Tische auf: „so viel und so lecker!“ kommentierten die Schüler. Der Mittwoch und der Freitag standen ganz im Zeichen der schulischen Arbeit und des Informationsaustausches. Schüler und Lehrer des Liceo Classico hatten Präsentationen über die Geschichte der Schule, der Stadt und der Region vorbereitet; über die Sabiner und Römer, besonders auch über den Namenspatron des Liceo Classico, Varro, erfuhr man viel Interessantes.

In Gruppenarbeit übersetzten die Schüler lateinische Texte ins Italienische, Deutsche und Englische. Aufschlussreich waren die Unterrichtshospitationen. Kleinere Klassenräume fielen auf, auch weniger Reglementierungen, mehr Lockerheit. Spannend waren die Informationen über die Mafia und die archäologischen Projekte des Liceo Classico. Die von Schülern hergestellten antiken Spiele animierten zum Mitmachen. Am Donnerstag hieß es dann: „Andiamo a Roma“! Auch wenn Rom in einem Tag als lächerliches Unterfangen erscheinen mag: Kolosseum, Kapitol, Palatin, Piazza Navona, Trevibrunnen, … - Vieles konnte erblickt, erstaunt und bei fast 30 Grad im Sonnenschein genossen werden (das Eis nicht zu vergessen!) und Lust auf ein Wiedersehen wecken.

So schnell gingen diese vier Tage in Rieti vorbei, denn am Samstag frühmorgens hieß es schon wieder Abschied nehmen. „Bis …“ konnten die Schüler*innen bei diesem Abschied zwar nicht sagen, aber es waren Kontakte entstanden, die vielleicht gepflegt und fortgesetzt werden. Und für das Liceo Classico Rieti und das Gymnasium Nordhorn wurde eine Partnerschaft wieder mit Leben gefüllt, die vielleicht schon im nächsten Jahr mit weiteren Projekten fortgesetzt werden kann.

Karin Beckmannshagen, Patrick Gue

Ich bin tatsächlich schon 2 Monate hier und mir gefällt es wirklich gut. Die Schule hat ca. 350 Schüler und alle tragen Schuluniform. Unterrichtet wird gemischt in Englisch und Afrikaans. Ich habe Unterricht in CAT (Computer Technology Application), Life Science (wie Biologie), Physical Science (Physik und Chemie gemischt), Englisch und Afrikaans, LO (Life Orientation).

Mit den Lehrern bin ich recht schnell gut klargekommen und es ist fast schon einfacher für mich, Englisch anstelle von Deutsch zu sprechen. Hier im Hostel sind wir ca. 50 Mädchen, ebenso viele Jungs sind im Jungs-Hostel und im Golfer-Hostel sind lediglich 13 Jungs.

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Schule ist von 7:25-14:05 Uhr, allerdings sind die Zeiten während der Examen anders. Die Prüfungen haben wir zwischen dem 7. und dem 21. September geschrieben und am Freitag (28.09.) bekommen wir unsere Reports für den dritten Term. Danach haben wir 10 Tage Ferien hier. Am interessantesten ist, wie unterschiedlich die Mentalität der Schüler und Lehrer hier verglichen zu der deutschen ist. Ich würde hier sofort wie eine von denen aufgenommen und behandelt und auch die Lehrer-Schüler-Beziehungen sind sehr respektvoll und sehr persönlich zugleich.

Im Hostel haben wir feste Zeiten. Zum Beispiel: Schulschluss 14:05 Uhr, Study time (lernen oder Hausaufgaben) 15-16 Uhr Townday (um Sachen in der Stadt zu kaufen),) 17:30 Uhr Supper (Abendessen) und 19-21 Uhr wieder Study time. Ab 21:30 Uhr ist LightsOut und SilenceTime. Aufstehen müssen wir um 05:30 Uhr und Frühstück ist dann um 06:30 Uhr.

Für Ordnung im Hostel sorgen die Prifekte; gewählte Mädchen (oder halt Jungs), die zu den entsprechenden Zeiten die "Klingel lauten" (→ they ring the bell). Auch in der Schule gibt es Prifekte, die allerdings dann entsprechend die Befolgung der Schulregeln im Auge behalten.

Hier im Internat in den Hostels wohnen Schüler aus Kapstadt (1,5 Stunden entfernt), Lutzville (4 Stunden) oder andere weiter entfernte Städte/ Dörfer.

Villiersdorp an sich ist eigentlich ein Dorf, aber sieht aus wie einfach eine sehr kleine Stadt. Aber die Landschaft hier ist wunderschön.

Ganz liebe Grüße und Totsiens aus Villiersdorp

Constanzia Schumacher

 

Wir waren von der Bio-AG aus im Bentheimer Hutewald (14.09.18). Dort haben wir eine Führung bekommen, in der wir viel über den Wald und seine Bewohner gelernt haben. Zum Beispiel, was das Besondere an diesem Wald ist. Nämlich, dass dort nicht wie üblich nur Waldtiere, wie Rehe und Wildschweine, sondern auch Haustiere, in diesem Fall Galloway-Rinder und Ziegen, frei herumlaufen dürfen. Das sorgt dafür, dass die jungen Baumtriebe immer wieder abgefressen werden und nicht wachsen können, so dass der Wald eher einer offenen Landschaft gleicht.

Schon zur Zeit des 30-jährigen Krieges ungefähr haben die Bentheimer ihr Vieh in diesen Wald getrieben. So konnte man die Tiere besser ernähren. Im Herbst fraßen sie Eicheln und Bucheckern, sonst frisches Grün. Die Viehbesitzer haben sogar die Hainbuchen immer wieder beschnitten, um die Zweige verfüttern zu können. Durch diese Einflüsse erhielten die Hutewald-Bäume teilweise über die Jahrhunderte hinweg ein ganz besonderes Aussehen.

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Der Mann, der uns durch den Wald führt, hat Forstwirtschaft studiert und eine Abschlussarbeit über den Hutewald geschrieben. Er führt uns zunächst zu einer großen, von vielen Ästen umgebenen, sehr alten Eiche. Hier zeigt er uns, warum alte Bäume so wichtig für Käfer sind: In natürlich entstandenen "Höhlen" finden sie Schutz und Nahrung. Um den Baum herum stehen bunt verstreut viele verstummelte Bäumchen in Kniehöhe. "Die werden von den Hutewald-Rindern angeknabbert, deshalb müssen wir Bäume, die hier neu gepflanzt werden, mit Draht vor den Tieren schützen. Sonst würde hier überhaupt kein Baum mehr nachwachsen", erklärt Carl Hesebeck. Überall im Wald sind "Käfige" verteilt, in denen junge Bäume besser wachsen können.

Jetzt wandern wir durchs Gestrüpp zu einem hohlen Baum. Ja, der ist wirklich hohl und man kann sich sogar reinstellen! Trotzdem lebt der Baum noch. Auf dem Weg zu einem "richtigen" Waldstück in der Nähe zählt Carl die Unterschiede zwischen Hutewald und natürlich gewachsenem Wald auf, nennt die verschiedenen Baumarten, deren Zweck und noch vieles mehr.

Es gibt neben anderen Arten von Käfern auch Hirschkäfer in diesem Wald. Carl hat uns ein totes Hirschkäferweibchen zum Anfassen mitgebracht. Und auch den beeindruckenden Oberkiefer eines Männchens hat er dabei. Das sind Gebilde, die wie ein Geweih aussehen und bei Kämpfen zwischen Rivalen zum Einsatz kommen. Daher haben diese Insekten auch ihren Namen. Hirschkäfermännchen werden bis zu neun Zentimetern groß und gelten als größte Käferart Mitteleuropas.
Ein paar Bäume, in denen ein besonders seltener, geschützter Käfer - der Eremit - wohnt, wurden von Naturschützern gekauft und sind mit einem weißen Ring gekennzeichnet. Das bedeutet, dass sie nicht gefällt werden dürfen. Als uns Carl später ein Stück Rinde von einem gefällten Nadelbaum in die Hand gibt, und zeigt, was für Auswirkungen der warme Frühling auf den Wald hat, sind wir ziemlich überrascht: Borkenkäfer-Alarm! Es gibt nämlich auch Käferarten, die dem Wald schaden, indem die erwachsenen Tiere Brutgänge für ihre Larven im Holz oder in der Rinde der Bäume anlegen, sich vom Bast ernähren und den Baum damit sogar töten können. Deshalb müssen rund um den Hutewald einige Bäume gefällt werden, um eine Massenausbreitung dieser Schädlinge zu vermeiden. Dafür wird ein sogenannter "Harvester" verwendet, welcher erst die Bäume fällt, dann die Äste abschneidet und den Baum schließlich in Teile zerlegt. Spuren dieser Maschine können wir im Waldboden noch erkennen.

Auf dem Rückweg durch die andere Hutewald-Hälfte kommen wir an einer Ziegenherde vorbei. Es stinkt hier wie die Pest! Ziegenbock-Parfüm! Doch dann entdecken wir einen Kuhfladen und der strenge Geruch ist sofort vergessen: Wie das schillert! Jede Menge Mistkäfer tummeln sich in dem frischen Kot. Sie sind blauschwarz gefärbt und die Farbe wirkt wie die Metallic-Lackierung eines Autos. Diese Käfer haben im Hutewald ein gutes Leben, weil es genügend Galloway-Dung zu entdecken gibt, der die erwachsenen Käfer mit zersetzten, vorverdauten Pflanzenresten und Wasser versorgt. Die Käfer haben eine interessante Vorratshaltung entwickelt: Sie drehen kleine Mistmengen zu Kugeln zusammen und rollen diese bis zu ihrem Erdbau, um die Nahrung gegen Konkurrenten zu sichern. Auf diese Weise versorgen sie auch die Larven. Männliche und weibliche Käfer legen zusammen unterirdische Brutgänge an und tragen nach der Eiablage der Weibchen Mistkugeln zur Versorgung des Nachwuchses ein, bevor sie die Gänge mit Lehm verschließen.

Als wir schließlich wieder am Anfang unseres Rundweges stehen, sind wir alle ziemlich erschöpft. Ungefähr zwei Stunden sind wir durch den Hutewald gewandert! Von diesem Ausflug werden wir einiges mitnehmen:
Besonders hat uns an dieser Exkursion gefallen, dass wir viel über den Hutewald gelernt haben, vor allem, weil der Hutewald kein normaler, sondern ein ganz besonderer Wald ist.

Also: Vorbeischauen lohnt sich!

Nina Lensing und Marten Groven

"Oper in der Schule" hieß es kürzlich (21.09.18) in der Aula. Die "Junge Oper" war zu Gast und sorgte dafür, dass dieser Schulstoff in den 7. Klassen mit prallem Leben gefüllt wurde.

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Die den Märchen aus 1001 Nacht entstammende Geschichte von Abu Hassan - vertont von Carl Maria von Weber - ging farbenprächtig, temporeich und voller Situationskomik über die Bühne. Die Schülerinnen und Schüler wurden ins Geschehen einbezogen, selbst Frau Späthe konnte sich nicht entziehen. Sie gab ansprechend die Kalifin und erntete besonderen Szenenapplaus.

Es war unübersehbar, dass das Geschehen alle in seinen Bann zog, so dass das schöne Fazit nicht nur der Sänger lautete: "Hat total Spaß gemacht".

Dorothea Leutenantsmeyer