Karin

Das Gymnasium Nordhorn verabschiedete zum Halbjahr 2022/2023 die Oberstudienrätin Karin Beckmannshagen nach 37-jähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Im Rahmen einer Gesamtkonferenz wurde sie sowohl von der Lehrer- als auch Schülerschaft und Vertretern der Eltern für ihre Verdienste gewürdigt und mit den besten Wünschen in den Ruhestand verabschiedet.

Karin Beckmannshagen wurde in Bielefeld geboren und legte am Söderblom-Gymnasium in Espelkamp ihr Abitur ab. Bevor sie im Jahr 1985 ihr Referendariat am Ratsgymnasium in Osnabrück erfolgreich abschloss, studierte sie Lehramt für Geschichte und evangelische Religion in Münster. Im August 1985 trat sie ihre Stelle am Gymnasium Nordhorn an, dem sie – von einigen Abordnungen an die Orientierungsstufe und auch Grundschulen abgesehen – bis zum Ende ihre Dienstzeit treu blieb.

Von Anfang an bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand arbeitete Karin Beckmannshagen sich intensiv in die Unterrichtsinhalte ein, bereitete aber auch bereits gehaltene Unterrichtsstunden immer wieder akribisch vor und stellte sich auf jede neue Lerngruppe individuell ein. Von 1988 bis 1992 war sie Mitglied des Personalrates. Im Jahr 1994 übernahm sie die Fachleitung evangelische Religion, 1998 die des Faches Geschichte und wurde im November des darauffolgenden Jahres zur Oberstudienrätin ernannt. In seinem Gutachten schreibt der ehemalige Schulleiter, dass Karin Beckmannshagen eine sehr engagierte Lehrkraft sei, sie sich bei Schülern und Kollegen große Achtung erworben habe. Souverän leite sie die Fachkonferenzen und stelle ihre fach- und sachkundige Arbeit in den Abiturprüfungen stets unter Beweis.

Als roter Faden zieht sich durch das schulische Wirken von Karin Beckmannshagen, dass sie stets die Menschen und deren Weiterentwicklung ins Zentrum stellte und bis zuletzt intensiv arbeitete, mit hohen Ansprüchen an sich selbst. So bildete sie sich im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit stetig fort. Neben Weiterbildungen im Fach Religion oder der Teilnahme an Comenius- und Erasmusprojekten absolvierte sie auch viele Fortbildungen im Fach Geschichte. Nachhaltig Einfluss zu nehmen, war ihr wichtig. Sichtbar wurde das besonders an den Kurs- und Klassenfahrten, die sie durchführte. Ob mit Leistungskursen nach Berlin, Rom, Auschwitz und Krakau oder mit dem Schüleraustausch nach Riverside in den USA und auch nach Rieti – Schülerinnen und Schüler zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, war ihr ein zentrales Anliegen. Auffällig war dabei stets, dass sie immer den Blick über ihre Fächer evangelische Religion und Geschichte hinaus hatte und mehr sein wollte und auch war als nur Fachlehrerin.

Als Geschichtslehrerin legte Karin Beckmannshagen Wert auf eine umfassende historisch-politische Bildung mit dem Ziel, aus der Vergangenheit Konsequenzen zu ziehen und eine Richtschnur für das eigene Leben zu entwickeln. In diesem Sinne organisierte sie zahlreiche Besuche von Zeitzeugen der Verbrechen des Nationalsozialismus am Gymnasium Nordhorn, besuchte außerschulische Lernorte oder Kino- und Theater-Aufführungen zu historischen Inhalten. Auch die Arbeiten mit Schülern zum Schwarzen Garten oder Straßennamen in Nordhorn bleiben unvergesslich. Herzlichen Dank für all die Jahre!

Kerstin Wörsdörfer

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Die aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklung beschäftigt uns alle. Nach den Jahren der Pandemie und den daraus resultierenden globalen, wirtschaftlichen Veränderungen stehen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Verbraucher vor größeren Herausforderungen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine verschärft nicht nur die Situation auf dem weltweiten Energiemarkt. Ein stetiger Anstieg der Preise in allen Lebensbereichen treibt die Sorgen der Bürger:innen weiter an.

Vor diesem Hintergrund organisierte die Fachschaft Politik-Wirtschaft gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Sparkasse Nordhorn, eine Informationsveranstaltung. Herr Heiko Lind, Leiter der Wertpapierabteilung der Kreissparkasse Nordhorn, konnte für diesen Abend als Experte gewonnen werden.

Interessierte Schüler:innen der Oberstufe und einige Lehrer sorgten am Abend des 01.02.2023 für eine ordentliche Beteiligung in der Aula unserer Schule.

Herrn Lind gelang es in seinem Vortrag, allen beteiligten Zuhörern sowohl die Gründe für die hohe Inflation als auch die Rolle der EZB bei der Bekämpfung dieser zu veranschaulichen. Außerdem konnte er durch sein Spezialwissen verdeutlichen, welche Entwicklungen für die Zukunft prognostiziert werden und inwiefern bestimmte politische und wirtschaftliche Faktoren Einfluss auf diese haben. Die anwesenden Schüler:innen haben durch ihre kritischen und interessierten Fragen mit dazu beigetragen, dass die Thematik stets an ihrer Lebenswelt orientiert war.

Somit können wir am Ende einen äußerst gelungenen Abend resümieren, welcher dazu beitrug, wirtschaftliche und politische Themen auf eine andere Art und Weise näherzubringen.

Vielen Dank an unseren Kooperationspartner, die Sparkasse Nordhorn, und an Herrn Lind für den höchst informativen und interessant gestalteten Abend.

Cem Pala

Nach zweijähriger, coronabedingter Pause konnte in diesem Jahr endlich wieder der Wettbewerb „Jugend debattiert“ durchgeführt werden.

Zunächst mussten sich die Schüler:innen gegen die Konkurrenz aus der eigenen Schule durchsetzen. Nachdem sich die Debattant:innen in der AG „Jugend debattiert“ vorbereitet hatten, stand am 11. Januar 2023 der Schulwettbewerb an. Für diesen qualifizierten sich in der Altersklasse I Moritz Dagen, Ronja Peters, Aaron Panyr und Anna Wilmink.

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Sie stritten vor den interessierten Augen der Schüler:innen der Jahrgangsstufe 8 darum, ob ein Fach „praktische Lebensführung“ an weiterbildenden Schulen eingeführt werden soll. Moritz und Aaron vertraten dabei die Pro-Seite, die der Meinung war, dass z. B. das Wissen im Umgang mit Finanzen ein Teil der Schulbildung sein sollte. Ronja und Anna bezweifelten jedoch die Umsetzbarkeit der Maßnahme, indem sie u. a. auf die nicht zur Verfügung stehenden Lehrkräfte verwiesen. Am Ende der Debatte konnten sich Anna Wilmink und Moritz Dagen als Schulsieger durchsetzen und qualifizierten sich somit für den Regionalwettbewerb.

Die Altersklasse II stritt darum, ob Angriffe auf Kunstwerke härter bestraft werden sollten. Auch hier boten die Debattant:innen Sarmad Al-Alwan, Daria Cimpoaca, Lisa Fahner und Sinan Al-Alwan interessante und spannende Argumente, die dazu anregten, weiter zu diskutieren. Die Jury entschied auf Grundlage der vier Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft, dass Lisa und Sarmad insgesamt mehr überzeugen konnten, sodass auch sie sich für den Regionalwettbewerb qualifizierten.

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Der Regionalwettbewerb fand dann am 25. Januar 2023 an der Oberschule in Spelle statt. Die Debattant:innen unserer und neun weiterer Schulen mussten sich mit Themen wie einer Obergrenze für den Wasserverbrauch, der Bepflanzung von Grünanlagen mit essbaren Pflanzen, der Einführung eines Jugendrates oder einer notwendigen Katastrophenvorsorge privater Haushalte auseinandersetzen. Insgesamt 20 spannende Debatten mit 36 Debattant:innen waren darauf ausgelegt, die zwei Besten je Altersklasse für den Landeswettbewerb in Hannover zu bestimmen. Leider haben dieses Mal die Schüler:innen unserer Schule dieses Ziel nicht erreicht. Dennoch fuhren alle mit tollen Erfahrungen und guten Platzierungen im Wettbewerb zufrieden nach Hause. Glückwunsch an die Teilnehmer des Regionalwettbewerbs Moritz Dagen, Lisa Fahner und Sarmad Al-Alwan. Nächstes Schuljahr gibt es dann eine neue Möglichkeit, an der AG und den Wettbewerben teilzunehmen.

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Cem Pala

„Uuuuuund Action!“ hieß es kürzlich für einige Schülerinnen und Schüler des zehnten und zwölften Jahrgangs. Im Rahmen eines Filmprojekts der 10C/D/E und des Seminarfachs „Dokumentarfilm“ besuchte der Kameramann und Dokumentarfilmer Justin Peach aus Mainz unsere Schule. Die Lerngruppen profitierten vom Know-how des Profis und lernten wertvolle gestalterische Methoden. So wurden sie geschult in den Bereichen Bild- und Sounddesign, Storytelling, Licht und Interviewsituationen. Darüber hinaus erlangten sie interessante Einblicke in den Arbeitsalltag eines Filmemachers und wurden sensibilisiert für das weite Berufsfeld rund um das Thema Film. Als Highlight sei hier die Beschäftigung mit seinem preisgekrönten Dokumentarfilm „Kleine Wölfe“ (in voller Länge auf YouTube zu finden: https://youtu.be/b6MhwP9wvFc) erwähnt. Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Medienkompetenz ausbauen, indem sie sich z. B. mit der Frage nach Chancen und Grenzen von Wahrheit und Authentizität auseinandersetzten. Das Gelernte fand seine Anwendung in verschiedenen praktischen Übungen, in denen technische Fragen, wie die „richtige“ Position der Kamera, sowie inhaltliche Umsetzung im Fokus standen. Das anschließende Feedback, welches Licht und Schatten der Ergebnisse präzise benannte, ermöglichte die individuelle Weiterentwicklung. Somit können die Tage mit Justin Peach als absoluter Gewinn verzeichnet werden, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicherlich über die Schulzeit hinaus prägen werden. In diesem Sinne danken wir Justin sehr für die tolle Zusammenarbeit und den wertvollen Input.

                                                                                              Thea Lambers und Anika Lübbers

Am Mittwoch, den 11.01.2023 begab sich unser Sport-LK von Frau Scholte-Meyerink zusammen mit dem Seminarfach „Mathe und Sport“ von Herrn Heetlage mit dem Bus nach Köln, um die Sporthochschule zu besichtigen. Herr Röttger begleitete die Exkursion. Gegen späten Nachmittag trafen wir in unserem Hostel ein. Nach dem Beziehen der Zimmer machten wir uns auf zum Abendessen. Den ersten Abend ließen wir entspannt in der Innenstadt Kölns ausklingen.

Donnerstag ging es frühmorgens los an die Deutsche Sporthochschule Köln. Dort erhielten wir verschiedene Einblicke in das Uni-Leben an der Sporthochschule. Wir nahmen, wie die Studierenden, an einem Seminar über Sportschäden und Verletzungsprävention und einer Vorlesung zu den Funktionen von Kreislauf und Atmung teil. Diese Veranstaltungen boten uns die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte zu vertiefen sowie neue Informationen zu erwerben und lieferten einen Einblick in den theoretischen Teil des Sportstudiums. Unser Besuch an der SpoHo verblieb jedoch nicht nur theoretisch. Wir erhielten die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und an Sportkursen zu diversen Sportarten teilzunehmen. So konnten wir das sportliche Niveau an der Uni in Sportarten wie Badminton und Basketball erschnuppern. Aber nicht nur durch die aktive Teilnahme konnten wir unsere Kenntnisse und Fähigkeiten in der Sportart verbessern. Sondern auch allein das Zugucken war spannend und brachte uns Erkenntnisse über die verschiedenen Studiengänge, die an der SpoHo studiert werden können.

Die ehemalige Schülerin des Gymnasiums Nordhorn Tilda Rötterink, jetzt Studentin an der SpoHo, gab uns eine kleine Führung über das Gelände der Sporthochschule. Wir erhielten einen Überblick über die vielfältigen Sportanlagen und die einzigartigen Trainingsmöglichkeiten.

Weiterführend besichtigten wir das Dopinglabor. Nach einem kurzen Vortrag erhielten wir eine Führung. Der Einblick in den Themenkomplex „Doping“ bot uns Vorteile für unser Unterrichtsgeschehen, in welchem dieser Aspekt noch eine Rolle spielen wird. Ebenfalls wurde uns die Möglichkeit geboten, unseren Leistungsstand mittels der Kraftdiagnostik zu prüfen und mit anderen Schüler:innen zu vergleichen. Dabei lag der Fokus auf der Maximalkraft sowie auf der Schnellkraft. Zwischen den Schüler:innen entstand schnell ein Duell darum, wer die höchste Kraft bewältigen kann. Der letzte Programmpunkt für diesen Tag bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Was folgt nach Katar?“ im Deutschen Sport- und Olympiamuseum. Der Generalsekretär von Amnesty International Deutschland Markus N. Beeko, die Fußball-Welt- und Europameisterin Sonja Fuss, Professor Dr. Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule Köln, der DFB-Präsident Bernd Neuendorf und der Präsident des 1. FC Köln Dr. Werner Wolf diskutierten, wie es nach der vergangenen Fußball-WM weitergehen soll. Die vielfache Kritik an den politischen und sozialen Gegebenheiten im Gastgeberland führte zu den notwendigen Diskussionen zur Ableitung der Konsequenzen für die Zukunft. Die Frage der politischen und moralischen Verantwortung des Sports wurde abermals aufgeworfen. Im Vorhinein besuchten wir die Fotoausstellung „Forgotten Team“ von dem Fotografen Mohamed Badarne, welche das Leben von Arbeitsmigrant:innen und deren Familien, die durch ihre Arbeit den Grundstein für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar gelegt haben, eindrucksvoll darstellte. Die Arbeiter:innen hatten sich auf den Weg nach Katar gemacht, um für sich und ihre Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Erlebt haben sie extrem harte Arbeitsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen und sogar den Tod.

Bevor wir am Freitagmittag den Rückweg nach Nordhorn antraten, verbrachten wir den Vormittag wieder an der Sporthochschule. Wir nahmen an weiteren Sportkursen wie „Turnen“, „Basketball“ und „Spielen Lehramt“ teil. Hier erlernten wir neue Fähigkeiten sowie Techniken in diesen Sportarten. Die aktive Teilnahme bot uns eine gute Möglichkeit, uns auf den Einstellungstest für die Sporthochschule vorzubereiten.

Insgesamt haben alle Schüler:innen der beiden Kurse wertvolle Erfahrungen machen dürfen. Die Tage in Köln waren zusätzlich für diejenigen Schüler:innen aufschlussreich, die ein Sportstudium anstreben. Einen vor allem spannenden Einblick konnten wir dadurch erhalten, dass wir in den Praxiskursen auf Profisportler (Basketballer der 3. Liga; Fußballer der 4. Liga) trafen und mit ihnen gemeinsam Sport trieben. Der Olympia-Teilnehmerin Sarah Voss konnten wir bei ihrem Training in der Turnhalle zusehen. Beeindruckt haben uns außerdem die Dozierenden, die selbst großartige Karrieren in den höchsten Ligen und Teams Deutschlands vorweisen können und nun, neben der Arbeit an der SpoHo, Sportler:innen und Trainer:innen auf höchstem Niveau auf ihrem sportlichen Weg begleiten. Die Dozent:innen haben sich in allen Veranstaltungen, die wir besucht haben, viel Zeit für uns genommen.

Emilie Cochet und Jaron Kiehl (Q34)