Inhalt  

1. Formales
2. Inhaltliche Informationen
3. Schulcurriculum
4. Anzahl der Klassenarbeiten
5. Kriterien für die Notenvergabe
6. Schulbücher

 

1. Formales

Philosophie ist in Niedersachsen in den Jahrgängen 11-13 ordentliches Unterrichtsfach und dem Aufgabenfeld B (gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld) zugeordnet. Am Gymnasium Nordhorn kann Philosophie in der Einführungsphase (11. Klasse) als Ersatzfach für Religion angewählt werden.

In der Qualifikationsphase (12./13. Klasse) kann Philosophie entweder als Ersatzfach für Religion gewählt werden oder als zusätzliches Unterrichtsfach. Der Unterricht erfolgt im Umfang von drei Wochenstunden und erstreckt sich über zwei Schulhalbjahre bzw. vier Schulhalbjahre, wenn das Fach als Prüfungsfach (P4/P5) auf grundlegendem Anforderungsniveau gewählt wird. In Philosophie gibt es kein Zentralabitur, sodass die Abituraufgaben weiterhin vom Fachlehrer gestellt werden und eine große Freiheit bei der Themenwahl besteht. Dies macht das Fach gegenüber den anderen Fächern mit Zentralabitur zusätzlich attraktiv.

 

2. Inhaltliche Informationen

Die Philosophie ist eine Wissenschaft, die versucht Antworten auf die großen Menschheitsfragen zu finden. Solche Fragen von einem hohen Allgemeinheitsgrad haben sich die Menschen eigentlich schon immer gestellt, weshalb die Ursprünge der Philosophie bis in die Antike zurückreichen. Philosophische Fragen lauten z.B.:

  • Ist die Welt wirklich so, wie sie uns erscheint, oder halten wir vielleicht Dinge für wahr, die bei kritischer Prüfung unsicher werden?
  • Gibt es klare Richtlinien für gut und böse, die uns sagen, wie wir uns gegenüber unseren Mitmenschen verhalten sollen?
  • Was ist der „Sinn des Lebens“? Gibt es ein Leben nach dem Tod und eine unsterbliche Seele?
  • Wie sollte ein gerechter Staat aussehen?
  • Gibt es eine erkennbare Linie oder sogar einen Plan in der Geschichte?


 
3. Schulcurriculum  

 Das Schulcurriculum orientiert sich an den Rahmenrichtlinien Philosophie, herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium, in der Fassung vom Juli 1985. Im Folgenden sind die Themen des Schulcurriculums für die Einführungsphase und die zwei bzw. vier Halbjahre der Qualifikationsphase aufgeführt.

Einführungsphase

  • Einführung in die Teilgebiete der Philosophie und die Interpretation philosophischer Texte
  • Einführung in die theoretische Philosophie anhand erkenntnistheoretischer und metaphysischer Fragestellungen: z.B. optische Täuschungen, Empirismus, Rationalismus, Substanztheorien, Existenz der Seele.
  • Die Philosophie Platons (Ideenlehre, Höhlengleichnis, „Der Staat“).
  • Staatsphilosophie:
    • Urzustandsmodelle
    • B. Liberalismus, Kommunitarismus, Sozialismus.
    • B. Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Utopien.

Qualifikationsphase

Im Folgenden sind die Themen des Schulcurriculums für die einzelnen Halbjahre der Qualifikationsphase aufgeführt:

Ethik: Die Frage nach dem richtigen Handeln (verbindliches Thema)

  • Unterschied zwischen Sein und Sollen
  • mindestens zwei möglichst unterschiedliche Konzeptionen normativer Ethik aus der klassischen Theoriebildung, in jedem Fall eine utilitaristische und eine deontologische Ethik.
  • Metaethik (z.B. Jürgen Habermas: Diskursethik; Friedrich Nietzsche).
  • mindestens ein Beispiel angewandter Ethik, in jedem Fall aber Umweltethik unter dem Gesichtspunkt Verantwortung für zukünftige Generationen (z.B. Technikethik, Medienethik, Wirtschaftethik, Bioethik).

Erkenntnistheorie: Die Frage nach der Wahrheit und grundlegenden Erkenntnisprinzipien (verbindliches Thema)

  • logische Wahrheitskriterien
  • Sprache und Wahrheit
  • Wahrheit und Ontologie
  • Kritik am metaphysischen Wahrheitsbegriff und alternative Wahrheitsbegriffe.
  • Aspekte moderner Wahrheitstheorien.

Für die Kurse, die sich über vier Schulhalbjahre erstrecken, werden zusätzlich zwei Themen aus einem dieser beiden Lernfelder gewählt:

  • Theoretische Philosophie: z.B. außereuropäische Philosophie, Ästhetik, Ontologie, Raum und Zeit, Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes, Naturphilosophie.
  • Praktische Philosophie: z.B. Anthropologie, Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie, Handlungstheorie, Rechtsphilosophie.

Die Themenwahl sollte stark an den Interessen der Kursteilnehmer ausgerichtet werden. 

 

4. Zahl der Klassenarbeiten

In der Einführungsphase findet der Philosophie-Unterricht jeweils mit 2 Wochenstunden statt, es werden in jedem Schuljahr zwei Klassenarbeiten geschrieben. 
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht mit 3 Wochenstunden statt. Die Zahl der Klausuren hängt davon ab, ob Philosophie als Prüfungsfach oder als Ergänzungsfach gewählt wurde. Wenn Philosophie Prüfungsfach ist, dann werden in Q1/2 drei Klausuren pro Schuljahr geschrieben, sonst zwei.

 

5. Kriterien für die Notenvergabe

Die Kriterien für die Notenvergabe orientieren sich an den Hinweisen in den Rahmenrichtlinien. In der Einführungsphase wird pro Halbjahr eine in der Regel textgestützte zweistündige Klausur geschrieben, die höchstens 40% der Gesamtnote ausmacht. Der Rest der Note ergibt sich aus der Mitarbeit im Unterricht (z.B. mündliche Mitarbeit, Referate u.a.). Die Gesamtnote darf aber nicht rein mathematisch errechnet werden.

Für die Qualifikationsphase gilt: Bei einer Klausur geht die Klausur mit maximal 40% in die Gesamtnote ein. Bei zwei Klausuren gehen die Klausuren mit etwa 50% in die Gesamtnote ein.

 

6. Schulbücher

Die folgenden Lehrwerke können selbst beschafft werden oder sind über das Ausleihverfahren der Schule erhältlich: 

Einführungsphase
Zugänge zur Philosophie. Einführungsphase, Cornelsen

Qualifikationsphase
In der Qualifikationsphase ist kein Schulbuch eingeführt.