Ein außergewöhnliches Ziel hat Hauke Damaschke gewählt: Seit August 2016 besucht der 16jährige eine Schule in Peking. "USA war mir zu langweilig", begründet Hauke leicht ironisch seine Entscheidung, das uns Europäern so fremde asiatische Land zu besuchen.

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Nach China ist der Schüler nicht unvorbereitet gereist. So hat er den Chinesischunterricht bei unseren chinesischen Fremdsprachenkorrespondentinnen besucht und war in der Volkshochschule in Lingen, um die anspruchsvolle Sprache zu erlernen.

Zu Beginn war Hauke in einer Familie untergebracht, die nur Chinesisch mit ihm sprechen konnte. Inzwischen lebt er in einer anderen Familie, aber der Abschied von der ersten ist ihm nicht leicht gefallen. Hauke fotografiert gern und schickt uns von seinem Aufenthalt Fotos.

Kirsten Rigterink

 – eine Theateraufführung in der Aula für die Schüler der Geschichtskurse der Jahrgänge 11 und 12 am 13. Dezember 2016

Geschichte in die Gegenwart holen, verstehbar und erlebbar machen – mit der Kunstform des Theaters wird das möglich. Wenn Zeitzeugen verstorben sind, können ihre persönlichen Erinnerungen auch über erzählerisch – spielerische Kunstformen vermittelt werden, und zwar eindrücklich und bewegend. Diese Erfahrung konnten die ca. 180 Schüler und Schülerinnen aus den Geschichtskursen während der ca. 70minütigen Aufführung von „Moshes zweites Leben“ machen, einem historisch-dokumentarischen Kammerspiel, das  unter Beisein des Autors Martin-G. Kunze die Bühne der Aula in ein Szenario von Leid und auch Hoffnung verwandelte.

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Es ist die Geschichte von Moshe Oster und Josef Dreilinger, die ein Beispiel liefert für die Todesmärsche im Frühjahr 1945, die mindestens 250000 Menschen den Tod brachte, für Brutalität und Willkür von NS-Funktionsträgern, von Ausbeutung durch Arbeit und unvorstellbarer Erniedrigung und Leiden. Es ist aber auch eine Geschichte vom Überlebenswillen und der Hoffnung auf ein Leben jenseits nationalsozialistischer Unmenschlichkeit. Moshe Oster und Josef Dreilinger sind bei Kriegsende 18 bzw. 19 Jahre alt. Das hinter ihnen liegende Grauen wird auf der Bühne zweifach vermittelt: im sparsam eindringlichen Spiel, das den Zuschauer in das Krankenlager des befreiten KZ Bergen-Belsen führt und hier in die körperliche und psychische Verfassung der beiden Hauptpersonen und zum anderen in nüchtern dokumentarischen Erzählszenen, in denen die drei Schauspieler aus ihren Rollen heraustretend über das vorausgegangene Leiden vor dem Hintergrund des KZ-Terrors in dokumentarischer Sachlichkeit informieren.

Moshe Oster und Josef Dreilinger waren nach der „überstandenen“ Selektion in Auschwitz im Arbeits-Außenlager Laurahütte bei Kattowitz inhaftiert. Nach dessen Räumung wurden sie nach Hannover-Mühlenberg überführt, Arbeits-Außenlager des KZ Neuengamme (und wurden dabei sichtbar für die Bevölkerung durch Hannover getrieben). Die baulichen und sanitären Bedingungen im Lager waren katastrophal, die Ernährung völlig unzureichend und der tägliche 12stündige Arbeitseinsatz im zu Fuß zu erreichenden 3 km entfernten Rüstungsbetrieb Hanomag brutal – von der Drangsalierung der Bewacher ganz zu schweigen. Am 4. April wurde die „KZ-Juden“ aus Mühlenberg zu Fuß in das KZ Bergen-Belsen getrieben, völlig erschöpf, wer nicht mehr laufen konnte, wurde erschossen. Bergen-Belsen war Zielort für Zehntausende auf sog. Todesmärschen dorthin geschickte Häftlinge aus den frontnahen Konzentrationslagern, völlig überfüllt, Epidemien waren ausgebrochen, Versorgung fand nicht mehr statt. Moshe Oster und Josef Dreilinger erlebten dort die Befreiung durch die britische Armee am 15. April 1945.

Die Spielszenen mit spärlich grauen Requisiten führten den Zuschauer in das Krankenlager des befreiten KZs Bergen-Belsen,  in die Stimmungen und Gedanken der beiden jungen Männer, dargestellt durch die jungen Schauspieler Andreas Daniel Müller als Moshe Oster und Gerrit Neuhaus als Josef Dreilinger. Dreilinger ist der robustere, der erkennen lässt, was im Zurückliegenden das Überleben sichern konnte: „selbst zur Ratte werden“.  Er kann sich fast pragmatisch dem Leben nach dem Überleben stellen – er isst, soviel er kann und bekommt, er wird sich verlieben.  Oster ist  der körperlich und seelisch zerstörte, der trotz „Befreiung“  weder den Willen noch die Kraft zum Weiterleben hat. Eindringlich vermittelten die Schauspieler diese Befindlichkeiten in sparsamer, eindeutiger Gestik, Mimik, Sprache. Eine englische Krankenschwester,  gespielt von Hanna Legatis, unternimmt den Versuch, nicht nur mit Nahrung zu versorgen, sondern auch mit Hoffnung, dadurch Traumata zu durchbrechen. „Wofür soll ich leben?“ lautet Moshes einfache Frage, dessen ganze Familie und zuletzt noch in Bergen-Belsen seine Schwester von den Nazis ausgelöscht wurde. „Für dich“ lautet die ebenso einfache Antwort der Krankenschwester, „weil das Leben ein Geschenk ist; vertrau darauf.“ Es ist diese Frau, die mit ihrer Zuwendung und Hartnäckigkeit („Ich lass es nicht zu, dass die Nazis auch jetzt noch gewinnen“) Moshe mitnimmt in ein neues, zweites Leben,  in dem er, wie er sagt, „wieder lernen muss Mensch zu sein“, wieder „Moshe“ zu sein und in dem sich für ihn als eine dann „Displaced Person“ die Frage nach einer neuen Heimat stellt (Palästina?), nachdem alles, was einmal Heimat für ihn war, nicht mehr existiert.

Gegen Ende der Aufführung wurde den Zuschauern diese Wiedergewinnung von Identität auch dadurch sicht- und hörbar vermittelt, dass kurze Interviewausschnitte mit den betagten und mitlerweile verstorbenen Oster und Dreilinger auf der den Bühnenraum abschließenden Leinwand projiziert wurden. Diese Authentizität ermöglichte mit dem überzeugenden Spiel der Akteure und der dichten Information für die Zuschauer ein hohes Maß an Identifikation und Zugewinn an Kenntnissen und Einsichten. Der  Applaus der Schüler und ihre positiven Rückmeldungen bestätigten, dass mit dieser Aufführung nicht nur das historische Lernen bereichert wurde, das Erleben von Schicksalen und das Erinnern an Vergangenes, das nicht vergessen werden darf, sondern auch hoch aktuelle, zum Nachdenken anregende Fragen aufgeworfen wurden über die Zerstörung von Heimat und der Hoffnung auf eine neue.

Karin Beckmannshagen

Frühsport mit tätowierten Jugendlichen?

Auch der diesjährige Jugend debattiert Schulwettbewerb unserer Schule hatte interessante und kontroverse Themen, bei denen sich je zwei Pro- und Kontradebattanten gegenübersaßen, um jeweils mit ihren Argumenten die Jury und das Publikum zu überzeugen.

Dieser Vorentscheid zum Regionalwettbewerb (25. Januar, EGN) fand in diesem Jahr erstmalig in unserer Aula vor den Augen der gesamten Jahrgangsstufe 8, einigen Lehrern und unseren Schulleitern Herrn Langlet und Herrn Krämer statt.

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In der Altersklasse I debattierten Sven ter Stal, Omar Zerarka, Romy Daems und Tilda Jahn zur Fragestellung: „Soll jeder Schultag mit einer Stunde Fitness beginnen?“. Dabei vertrat die Pro-Seite hauptsächlich das Argument der immer weiter steigenden Fettleibigkeit auch unter Jugendlichen und dem sich daraus ergebenden Gesundheitsaspekt für das spätere Leben. Die Kontraseite kritisierte insbesondere die Umsetzbarkeit der Maßnahme und verwies auf bereits vielfach bestehende Möglichkeiten der Bewegungsausführung in Schule und Freizeit. Romy Daems (9a) und Tilda Jahn (8c) setzten sich in dieser Debatte als Schulsiegerinnen durch, und werden unsere Schule in zwei Wochen beim Regionalentscheid vertreten.

„Soll ein Mindestalter für Körpermodifikationen eingeführt werden?“ lautete das Thema der Debattantinnen der Altersklasse II. Alicia Sánchez, Nina Koernig, Larissa Sommer und Insa Rigterink lieferten dabei einen emotionalen und spannenden Schlagabtausch. Die besonders hohe Sachkenntnis, die die Debattantinnen zu Tage legten, führte dazu, dass den Juroren (F. Mogge, C. Pala und J. Schreiber) die Entscheidung über Platzierungen nicht einfach fiel. In dieser Debatte stand im Besonderen das Dilemma zwischen dem Schutz der Jugendlichen und den Möglichkeiten einer freien Selbstentfaltung im Fokus. Geehrt als Schulsiegerinnnen wurden letztlich Insa Rigterink (10f) und Nina Koernig (Q12), die ebenfalls am Regionalentscheid teilnehmen werden.

Cem Pala
Die Schachmannschaft ist bei der GN-Sportlerwahl: "Mannschaften - Sportler des Jahres" unter den ersten drei! Die Sportgala, bei der die Sieger gekürt werden, findet am 20.01.2017 statt. Es besteht als noch die Möglichkeit, dass die Schachgruppe gewinnen könnte und den ersten Preis bekommt. Wir danken allen, die für die Schachmannschaft gestimmt haben.

... in Höhe von 1600,-€ an die Hospizhilfe

Einen ansehnlichen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1600,-€ übergaben Schülervertreter, Elternvertreter und Mitglieder der Schulleitung des Gymnasiums Nordhorn an Vertreterinnen der Hospizhilfe Grafschaft Bentheim.

Bereits traditionell veranstaltet das Gymnasium Nordhorn Anfang Dezember einen Tag der offenen Tür. An diesem Tag gaben Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen, Lehrerinnen und Lehrer, Fachgruppen sowie Arbeitsgemeinschaften Einblicke in ihr Handeln und Tun. Die Fachgruppen stellten die Ergebnisse ihrer Arbeit in Klassen- und Fachräumen vor und die Schulleitung gab Einblicke in das Konzept der Schule.

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Daneben wurden in der Mensa Kaffee, Kakao, Kuchen und andere Leckereien und auch Selbstgebasteltes zum Verkauf angeboten. So kamen insgesamt über 3000,-€ zusammen, von denen die Hälfte gespendet werden sollte. Der Vorschlag zur Unterstützung der Hospizhilfe Grafschaft Bentheim kam von der Schülervertretung. Die Schüler wollten einen ortsansässigen Verein unterstützen. Auf die Hospizhilfe kamen sie, weil sie sich gerade im Unterricht mit dem Thema beschäftigt haben und diese Thematik, so Vertreter der SV, jeden angeht. Besonders lag den Schülern am Herzen, einen Verein zu finden, der auch Kinder begleitet.

Für die Übergabe des Spendenschecks kamen die Geschäftsführerin der Hospizhilfe, Frau Paul, und die Koordinatorin, Frau Reimann, in die Schule. Dort trafen sie sich mit der Schülersprecherin Johanna Kausch, weiteren Vertretern der SV, Schulleiter Andreas Langlet, seinem Stellvertreter Wolfgang Krämer und dem Elternvertreter Uwe Heiduczek. Im Gespräch erläuterte Frau Paul, dass die Hospizhilfe Grafschaft Bentheim einer der größten Hospizvereine bundesweit ist und im nächsten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiern wird. Obwohl die Zahl der Begleitungen in den letzten Jahren enorm angestiegen sei, hätte bislang noch keine Begleitung abgesagt werden müssen. Da der Verein zu einem großen Teil auf Spenden angewiesen ist, war die Freude über die Unterstützung durch das Gymnasium Nordhorn umso größer. Die Spende, so Frau Paul, werde für die Ausbildung der zahlreichen Ehrenamtlichen eingesetzt. Gerade bei der Begleitung von Kindern müssten die Begleiter noch an einer zusätzlichen Schulung teilnehmen. Daneben würde das Geld auch eingesetzt werden, um Zoobesuche, Reittherapien, gemeinsame Frühstücke oder Ähnliches zu finanzieren. Einig war man sich, in Zukunft einen engeren Kontakt pflegen zu wollen.

Kerstin Wörsdörfer