Im Rahmen einer privaten Afrika-Reise hat die ehemalige Schulleiterin des Gymnasiums Nordhorn Monika Woltmann der Partnerschule in der Nähe von Lushoto (Tansania) die herzlichen Grüße unserer Schule überbracht. Frau Woltmann nutzte die Gelegenheit auch, im Auftrag unseres Gymnasiums vom Sponsorentag im Juni zu berichten:

Andreas Langlet

"Heute um 9 Uhr sind wir zur Schule gestartet. Die Damen alle mit Röcken. Muss sein. Ich konnte meinen Atem sehen, so kalt war es zunächst. Die Fahrt dauert 50 Minuten. Die letzten 8 km einspurige Gebirgspiste.

In der Schule wartete man schon auf uns. Wir wurden herzlichst mit Umarmung begrüsst. Nach einem Imbiss ging es zum Gottesdienst. Reina, unsere Pastorin hatte für einen kurzen Beitrag einen Psalm ausgesucht und ein paar Worte überlegt. Beeindruckend war der Chorgesang. Die Schüler haben ein unglaubliches Stimmvolumen. Wir konnten 3 Lieder in Suaheli mitsingen, da wir die Melodie kannten und die Aussprache relativ leicht ist. Nach dem Gottesdienst habe ich vor den Schülern und anwesenden Lehrern erzählt, was sich  seit unserem letzten Besuch in Sachen Partnerschaft ereignet hat und ich habe noch einmal die Wichtigkeit und die Ziele der Partnerschaft erläutert. Dann beschrieb ich Ihnen, wie der Sponsorentag verlief und habe dabei betont, dass sich unsere Schüler und Lehrer persönlich mit einer sportlichen Leistung für Bangala engagieren mussten und mit wieviel Eifer das geschah.  Die erreichte Summe von 12000€ ist auch für uns phänomenal, dort fast unfassbar. Ich habe Papierbilder vom Sponsorentag mitgebracht. Die Schulleiterin und Lehrer waren begeistert. Man sah auf den Bildern, wie gross das Engagement und wie fröhlich die Stimmung waren. Die Bangalaschüler werden die Bilder in den nächsten Tagen sehen können. Ich habe die Grüsse von Herrn Langlet und der Schule übermittelt und verdeutlicht, dass der neue Schulleiter, Kollegium, Schüler und Lehrer die Partnerschaft weiterhin unterstützen. Auch ich möchte mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken.

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Anschliessend habe ich im Zimmer der Schulleiterin die Geschenke der Schule und unsere Privatgeschenke überreicht. Ob der mitgebrachte Beamer den Flug lebend überstanden hat, wissen wir noch nicht. Er stiess auf höchtes Interesse. Man hofft wirklich, bald Strom zu haben. Die Bücher und Atlanten lösten Begeisterung aus, besonders beim Erdkundelehrer.

Uns wurde immer wieder versichert, dass Schüler und Lehrer aus Bangala sich gar nicht genug bei unseren Schülern, Lehrern und Eltern bedanken können. Die Freude ist riesig. Die Schule möchte mit dem Geld den seit 20 Jahren unvollendeten Rohbau des Jungenschlafsaals voranbringen. Im Moment können nicht genug Jungen aufgenommen werden, weil der Platz fehlt. Mehr Schüler zu haben bedeutet aber auch, mehr Geld für Material und Austattung. Wir haben noch in der Schule gegessen. Inzwischen schien die Sonne und wir sind noch durch die Anlage gegangen und haben die friedliche Wochenendstimmung genossen. Natürlich wurde auch irgendwo musiziert. Dann bekamen wir noch Geschenke für unsere Schule, aber die verrate ich nicht. Im nächsten Jahr möchten sie mit einer kleinen Delegation kommen. Der Erdkundelehrer möchte unbedingt mit. Der Abschied war herzlich.

Auf dem Weg ins Tal wurden wir abgefangen. Irgendjemand aus der Bischofsverwaltung hatte einen Besuch der in der Nachbarschaft liegenden Bibelschule veranlasst. Ein armer Mann stand seit einer Stunde am Wegesrand, um uns zu erwischen. Wieder riesige Herzlichkeit. Ein Chor sang für uns. Wieder unglaublich talentierte Stimmen. Wir revanchierten uns mit einem Lied, das wir schon in der Serengeti geübt hatten. Man zeigte uns die gesamte von Deutschen gebaute Anlage. Es dauerte, aber man war stolz darauf. Sie hatten gern gewartet. Nach ca. 70 Minuten ging es endgültig den Berg herunter. Erasto brauchte die volle Konzentration. Alpine Verhältnisse, nur mit Piste statt Strasse.

Kurz vor Lushoto trafen wir den ehemaligen stellvertretenden Bischof, bei dem wir letztes Jahr im Haus als Gäste waren. Er wird uns wahrscheinlich für morgen früh einen Begleiter schicken. Mal gespannt. Unser Paar kämpt mit fehlendem Wasser im Zimmer. Sie werden wohl ungewaschen ins Bett gehen müssen. Der gesamte 1. Stock ist betroffen. Ich habe an diesem Abend Glück."

Monika Woltmann